Höchste Akademie-Preise gehen an Biologen und Rechtshistoriker
Die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vergibt ihre höchsten, jeweils mit 15.000 Euro dotierten Preise an zwei Biologen und einen Rechtshistoriker. Leonid A. Sazanov vom Institute of Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ) erhält den Erwin Schrödinger-Preis, Thomas Vogl von der Medizinischen Universität Wien wird mit dem Elisabeth Lutz-Preis ausgezeichnet und der Rechtshistoriker Gerhard Thür bekommt am morgigen Dienstag (12. März) den Wilhelm Hartel-Preis.
Leonid Sazanov untersucht Proteinkomplexe in der Außenhaut (Membran) der Zellen. Damit vertiefe er das "Verständnis der Ursachen verschiedener Krankheiten" und lege "den Grundstein für die Entwicklung wirksamer Medikamente zu deren Bekämpfung", hieß es am Montag in einer Aussendung. Er fühlte sich "besonders geehrt, diesen Preis zu erhalten, denn es war die Lektüre von Erwin Schrödingers Buch 'Was ist Leben?' in der Schule, die mich ermutigt hat, später an der Universität Biophysik zu studieren", so Sazanov.
Thomas Vogl wird für seine Forschung zu der komplexen Immunantwort von Antikörpern vor allem gegenüber dem Darmmikrobiom bei Autoimmunerkrankungen und Krebs ausgezeichnet. Der am Zentrum für Krebsforschung der Meduni Wien tätige Forscher verwendet "komplementäre Ansätze aus Bioinformatik, System-Immunologie und Künstlicher Intelligenz". So habe er neue Biomarker identifiziert, die den Weg in Richtung neue Therapien bereiten.
Neue Einblicke in die Rechtssprechung im Alten Griechenland habe Gerhard Thür in seiner Forscher-Tätigkeit eröffnet. Mit seiner Erschließung von neuen Quellen, wie etwa originalen Inschriften auf Stein, habe er zum Beispiel das Wirken der attischen Gerichtsredner für die Rechtsgeschichte erschlossen.
Mit dem Schrödinger-Preis werden in Österreich wirkende Forscher geehrt, die hervorragende wissenschaftliche Leistungen in den von der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW vertretenen Fächern erbracht haben. Der Lutz-Preis wird für grundlagenorientierte und anwendungsoffene Forschung in den Life Sciences vergeben, insbesondere für neue Erkenntnisse oder innovative Forschungsansätze, die in weiterer Folge für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze hilfreich sein könnten. Mit dem Wilhelm Hartel-Preis ehrt die ÖAW Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus philosophisch-historischen Fächern für ihr Lebenswerk. Neben den drei Hauptpreisträgern erhalten am Dienstag auch zwölf Nachwuchswissenschafterinnen und -wissenschafter weitere ÖAW-Auszeichnungen.
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