Carmen Possnig blickt beim ÖAW-Christmas-Talk in die Weiten des Weltalls
Monatelange Dunkelheit, bis zu minus 80 Grad Celsius und völlige Isolation: Antarktische Winter gehören zu den extremsten und lebensfeindlichsten Umgebungen auf der Erde. Für Carmen Possnig, die als Forschungsärztin der Europäischen Weltraumorganisation ESA ein Jahr auf der Forschungsstation Concordia am Südpol überwinterte, zählt diese Zeit hingegen zu den schönsten Erinnerungen: "Der Himmel ist dann vollkommen klar, die Luft ganz trocken, die Atmosphäre dünn und über dir leuchtet ein Sternenhimmel, wie er nur unter diesen Bedingungen zu sehen ist", so die Forscherin.
Schon als Kind träumte Carmen Possnig von einer Expedition in die Antarktis – und von einer Mission zum Mars. Was das miteinander zu tun hat? Mehr als man denkt. Die extremen Bedingungen auf der Südpolstation Concordia kommen einem Leben auf einer Forschungsstation im Weltraum oder einem Langzeitweltraumflug ziemlich nahe. Als Reserveastronautin der ESA hat Possnig am Südpol u.a. erforscht, wie sich die motorischen und kognitiven Fähigkeiten in der Isolation verändern oder wie sich Körper und Geist in der Schwerelosigkeit umorganisieren. Wichtige Fragen, wenn es etwa um Weltraumflüge zum Mars geht.
Menschheit den Weltraum näherbringen
Über ihre aktuellen Forschungen, über die Zukunftspläne der ESA und darüber, ob man sich irgendwann an die extreme Kälte in der Antarktis gewöhnt, spricht die expeditionserfahrene Wissenschaftlerin im Rahmen des diesjährigen Christmas Talks der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit Katia Wagner von krone.tv.
"Der Mensch im Weltraum" ist der Titel der Veranstaltung, die zwar nicht unter dem Sternenhimmel, aber unter dem barocken Deckenfresko des Festsaals der Akademie in Wien stattfindet. Die Veranstaltung wird von krone.tv aufgezeichnet.
Südlich vom Ende der Welt
Carmen Possnig wurde 1988 in Klagenfurt geboren. Sie studierte an der Medizinischen Universität Graz Medizin, das Studium schloss sie 2014 ab. Zwischen 2017 und 2018 verbrachte sie 13 Monate als Forschungsärztin in der Concordia-Station in der Antarktis, wo sie für die Durchführung biomedizinischer und psychosozialer Forschungsexperimente der ESA verantwortlich war und das medizinische Rettungsteam leitete. Über ihre Erfahrungen schrieb sie das Buch "Südlich vom Ende der Welt".
Ab 2020 war Possnig Doktorandin im Fachbereich Raumfahrtphysiologie am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Durchblutung des Gehirns durch Mikrogravitation. Carmen Possnig wurde im November 2022 als eine von über 22.500 Bewerber:innen als Mitglied der Astronautenreserve der ESA ausgewählt.
"Der Mensch im Weltraum"
Datum: 18. Dezember 2023, 18:00 Uhr Ort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Festsaal, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2 1010 Wien
Der Eintritt ist frei.
Informationen und Anmeldung: www.oeaw.ac.at/detail/veranstaltung/der-mensch-im-weltraum
Rückfragehinweis: Sven Hartwig Leiter Öffentlichkeit & Kommunikation Österreichische Akademie der Wissenschaften T +43 1 51581-1331 sven.hartwig@oeaw.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/1277/aom
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