Elefanten grüßen einander mit Geräuschen, Gesten und Gerüchen
Afrikanische Elefanten setzen ihre Körper vom Rüssel bis zum Schwanz zum Gruße ein, Grollen dabei tief tönend und produzieren diverse Gerüche, berichten Wiener Verhaltensforscherinnen. Sieht ein Artgenosse sie nicht an, grüßen die Dickhäuter ihn eher mit Tönen und Anstupsen, sonst zeigen sie Gesten wie Ohrenwackeln und Rüsselschwingen. Auch Pinkeln, Koten und Schweiß absondern gehört zum Begrüßungsrepertoire. Dies wurde im Fachmagazin "Communications Biology" verlautbart.
Angela Stöger und Vesta Eleuteri vom Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien beobachteten 89 Begrüßungen zwischen neun Elefanten und Elefantinnen im Jafuta Reservat in Simbabwe. Dabei konnten sie 1.282 individuelle Willkommenszeichen erkennen, und zwar 1.014 körperliche und 268 stimmliche.
Meist setzten die Tiere Kombinationen von Gesten und Tönen ein, zum Beispiel Ohrenwackeln oder Ohrenspreizen zusammen mit einem "Elefantengrollen" (sogenannten Rumble-Lauten). Dazu erfolgten wohl eher unbewusste Zeichen wie Schwanzwedeln. "Die häufigste Kombination ist der Rumble mit einer Ohrengeste, wie dem mehrfachen Ein- und Aufklappen der Ohren", wurde Stöger in einer Aussendung zitiert. Dies war vor allem bei Begrüßungen unter Weibchen gängig.
Auch Urinieren, Kot absetzen und Schweißabsonderungen aus nur Elefanten eigenen "Schläfendrüsen" ist in 71 Prozent der Fälle Teil der Begrüßung. Dies ließe darauf schließen, dass dabei auch Gerüche eine wichtige Rolle spielen, so die Biologinnen: "Zudem unterstützen Gesten wie das Schwanzwedeln und Ohrenwackeln vermutlich auch diese Kommunikation via Geruch."
"Wenn ihr Partner sie beobachtet, strecken oder schwingen Elefanten den Rüssel oder strecken auch die Ohren ab", so Eleuteri: "Gibt es hingegen keinen Blickkontakt, berühren sie den anderen oder benutzen Gesten, die Geräusche produzieren." Sie klatschen dann etwa mit ihren Ohren laut auf den Nacken. Demnach berücksichtigen die Tiere in ihrer Kommunikation, ob sie Sichtkontakt haben oder nicht.
Service: https://doi.org/10.1038/s42003-024-06133-5