EU-Projekt "Platform-ZERO" will Null-Fehler-Produktion für die Photovoltaik-Industrie erreichen
• Platform-ZERO ist ein neues, von der Europäischen Kommission kofinanziertes Projekt, das darauf abzielt, die Produktionskosten für die Photovoltaikindustrie erheblich zu senken
• Inline-Prozessüberwachung, -steuerung und Strategien der Künstlichen Intelligenz (KI) sind Schlüsseltechnologien, um eine Null-Fehler-Produktion zu erreichen
• Diese Strategie wird nun in vier verschiedenen industriellen PV-Pilotanlagen in ganz Europa getestet
• Die RISC Software GmbH übernimmt die Leitung eines Arbeitspaketes für Data Management, die Entwicklung einer benutzerfreundlichen Steuerungssoftware für Produktionslinien sowie Beiträge zur KI-basierten Datenanalyse.
Das Projekt Platform-ZERO, das in diesem Monat beginnt, zielt darauf ab, die allgemeine Produktionsqualität von Photovoltaikgeräten zu verbessern und gleichzeitig die Herstellungskosten durch eine Null-Fehler-Fertigung zu senken. Erreicht werden soll dies durch die Anwendung von Inline-Prozessüberwachung, -steuerung und Strategien der Künstlichen Intelligenz, die in vier verschiedenen Pilotanlagen in vier verschiedenen Ländern umgesetzt werden.
Die Photovoltaik (PV) leistet bereits einen wichtigen Beitrag zum europäischen Energiemix (3,1 % der Bruttostromerzeugung der EU-28 im Jahr 2020 (Quelle: Eurostat), und die Solarenergie hat das Potenzial, 20 % des Strombedarfs der EU im Jahr 2040 zu decken (Quelle: BloombergNEF). Die jüngste Generation von PV-Technologien verbindet hohe Leistung mit großer Flexibilität für die Integration in Gebäude, Fahrzeuge, Agrarkraftwerke und Internet-of-Things-Geräte. Ihre hohe Komplexität macht sie jedoch anfällig für das Auftreten kritischer Defekte bei nur geringen Abweichungen von den Standardherstellungsbedingungen, was zu erheblichem Produktionsabfall führt.
Platform-ZERO nimmt sich dieser Herausforderung an, indem es eine neue anpassbare Inline-Prozessüberwachungsplattform entwickelt, die durch Künstliche Intelligenz unterstützt wird, um eine Null-Fehler-Fertigung in der PV-Industrie der dritten Generation zu erreichen und eine frühzeitige Erkennung, Korrektur und/oder Vermeidung von präkritischen Produktionsfehlern zu ermöglichen. Die Strategie wird in vier Pilotanlagen von PV- und PV-verwandten Industriepartnern in Spanien, Deutschland, Österreich und Polen getestet. Die Pilotanlagen befassen sich mit intelligenten Beschichtungen für Photovoltaik, hocheffizienten Solarmodulen und flexiblen Solarfolien aus verschiedenen Photovoltaikmaterialien und -prozessen.
"Wir freuen uns, dieses ehrgeizige Projekt zu koordinieren, das das Fachwissen von Partnern aus sechs europäischen Ländern mit einem starken Hintergrund in der fortgeschrittenen Charakterisierung komplexer Materialien und Prozessüberwachungsmethoden vereint, darunter führende europäische Unternehmen in der Produktion von Photovoltaik-Bauelementen der dritten Generation", sagt Dr. Victor Izquierdo, wissenschaftlicher Forscher am IREC und Koordinator des Projekts Platform-ZERO.
Die photovoltaischen Materialien und Geräte im Rahmen dieses Projekts werden nicht auf Standardsilizium basieren, sondern auf den sogenannten PV-Technologien der dritten Generation. Diese Materialien, wie CIGS oder Perowskite, bieten einen höheren Wirkungsgrad, niedrigere Kosten, einen geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck und eine hohe Anpassungsfähigkeit für fortschrittliche integrierte Anwendungen, die im Vergleich zu Standardsilizium zusätzliche Funktionalitäten bieten können. Darüber hinaus eignen sie sich gut für die Fertigung mit hohem Automatisierungsgrad und Industrie-4.0-Ansätzen.
Innerhalb der nächsten vier Jahre wird dieses von der Europäischen Kommission kofinanzierte Innovationsprojekt im Wert von 10 Mio. EUR dazu beitragen, die Gesamtqualität zu verbessern und die Kosten von Hightech-PV-Geräten zu senken, die Wettbewerbsfähigkeit der PV-Industrie in der EU zu steigern und es dieser grünen Technologie zu ermöglichen, zu einer Schlüsselenergiequelle für den Übergang Europas zur klimaneutralen Energieerzeugung zu werden.
RISC Software GmbH: Spezial Know-how im Bereich Data Engineering und KI-Analyse
RISC Software GmbH wird die Leitung des Arbeitspakets WP4 "Data Management and Control Unit Development" übernehmen. Sie wird ihre Kompetenzen in Datenbereinigung und -integration, mathematischer hybrider Modellierung von Fertigungsprozessen und der Entwicklung einer benutzerfreundlichen Prozesssteuerungssoftware einbringen. Dies umfasst die Sammlung, Integration und Aufbereitung von Sensordaten, das Training von Machine Learning Modellen für die inline-Steuerung des Fertigungsprozesses von Solarzellen sowie die Entwicklung einer Prozesssteuerungssoftware für den Maschinenbediener.
Ein multidisziplinäres Team von Experten aus Wissenschaft und Industrie
Das Projekt verfügt über ein Gesamtbudget von über 10 Mio. € und hat eine Laufzeit von 4 Jahren. Das Konsortium besteht aus 12 europäischen Partnern und wird von Victor Izquierdo von der Gruppe Solarenergie-Materialien und -Systeme am IREC (Katalanisches Institut für Energieforschung) koordiniert. Dazu gehören vier Forschungszentren und eine Universität mit fundierten Kenntnissen in der Entwicklung spektroskopischer Methoden (IREC, HZB), der Bildgebung (AIT), der Bewertung optoelektronischer Geräte (UPO), der KI-Analyse (AIT, IREC, RISC) und des Datenmanagements (RISC). Darüber hinaus umfasst das Konsortium zwei Forschungszentren mit umfangreichem Know-how in fortschrittlichen PV-Technologien und mit industriellen Pilotlinien zur Validierung von Konzepten (zwei Demostandorte), die auf hocheffizienten CIGS-Bauelementen (ZSW) und intelligenten nano-basierten Oberflächenprozessen und -beschichtungen (Lurederra) basieren. Ergänzt wird das Konsortium durch ein KMU aus dem Bereich der Messtechnik, das über umfangreiches Know-how bei der Umsetzung von Anwendungen für die industrielle Prozessüberwachung verfügt (LENZ), sowie durch zwei KMU aus dem Bereich der PV-Produktion der dritten Generation (SUNPLUGGED und SAULE), die beide ihre Produktionslinien für die Demonstration der Plattform-ZERO-Technologie zur Verfügung stellen (zwei Demostandorte). Darüber hinaus sind zwei weitere KMU-Partner, R2M Solution Frankreich und R2M Solution SRL Italien, für Verbreitungs-, Nutzungs- und Kommunikationsmaßnahmen zuständig.
Faktenblatt zum Projekt in der Cordis-Datenbank der EU
Finanziert von der Europäischen Union im Rahmen des Horizon Europe Programms unter Vertragsnummer 101058459. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HADEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für diese verantwortlich gemacht werden.
Firmeninfo RISC Software GmbH
Seit der Gründung im Jahr 1992 durch Prof. Bruno Buchberger forscht und entwickelt die RISC Software GmbH für die Wirtschaft. Dabei werden in einzigartiger Weise die Kernkompetenzen Symbolisches Rechnen, Mathematik und Informatik im Rahmen der Geschäftsbereiche Logistik-Informatik, Industrielle Softwareanwendungen, Medizin-Informatik und Domänenspezifische Applikationen zur Entwicklung praxisgerechter Softwarelösungen eingesetzt. Das Unternehmen steht zu 80 % im Eigentum der Johannes Kepler Universität Linz sowie zu 20 % im Eigentum der Upper Austrian Research GmbH - der Leitgesellschaft für Forschung des Landes Oberösterreich. Mehr Informationen unter www.risc-software.at.
Kontakt • RISC Software GmbH: Mag. Cornelia Staub, Marketing and Communications Manager Telefon: +43 7236 93028-103, E-Mail: cornelia.staub@risc-software.at • IREC: Anna Magrasó, Communication of projects at IREC, Corporate Development and Knowledge Technology Transfer Area amagraso@irec.cat IREC- Catalonia Institute for Energy Research Mb: +34 690 13 41 47 Tel. +34 93 3562615 (ext 2901) • Platform Zero: Régis Decorme, Communication manager of the Platform-ZERO project Managing Partner at R2M Solution France regis.decorme@r2msolution.com Mb: +33 6 81 47 55 40