Physiker sind wandernden Zellen auf der Spur
Mit einem neuen mathematischen Konzept zum Verständnis der Mechanismen, die hinter den Bewegungen von im Körper durch komplexe Gewebe wandernden Zellen stehen, warten Forscher vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ) im Fachmagazin "Nature Physics" auf. Die theoretischen Physiker Edouard Hannezo und David Brückner und Experimentalwissenschafter der Uni Mons (Belgien) konzentrierten sich auf kleine Gruppen von Zellen, die gemeinschaftlich im Körper unterwegs sind, um etwa die Wundheilung anzustoßen.
Durch Beobachtungen von sogenannten Keratozyten und Simulationen der "quasi händchenhaltenden" Zellen entwickelte das Team ein Modell, wie die Zellen interagieren und auf ihre Umgebung reagieren. So offenbarte sich etwa, dass bei hintereinander, in einer Art Polonaise-Kette aneinandergehefteten Zellen nicht etwa die vorderste im Bunde alle anderen mitzieht, sondern alle die Bewegung mitmachen. Diese "Zell-Eisenbahnen", wie sie in einer ISTA-Aussendung bezeichnet werden, sind gegenüber Zell-Clustern bzw. -Haufen auf Wanderschaft zwar schneller unterwegs, können aber schwerer ihre Richtung ändern, berichten die Wissenschafter.
Service: https://dx.doi.org/10.1038/s41567-024-02532-x