Beton hat laut Schweizer Studie großes Potenzial als CO2-Speicher
Schweizer Forscherinnen und Forscher attestieren Beton großes Potenzial als Kohlenstoffspeicher. Pro Jahr könnten einer neuen Studie zufolge fünf bis zehn Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Beton gespeichert werden. Das wäre laut der Eidgenössischen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Empa genug, um das überschüssige CO2, das sich zurzeit in der Atmosphäre befindet, innerhalb von 100 Jahren dauerhaft zu speichern.
Denn um die CO2-Konzentration auf das angestrebte Niveau von 1988 zu senken, gilt es schätzungsweise 400 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen, wie die Empa in einer Mitteilung vom Montag erklärte. Bis Mitte des nächsten Jahrhunderts könnten die 400 Milliarden Tonnen an überschüssigem Kohlenstoff demnach in Baumaterialien wie Beton gespeichert werden, wie die in der Fachzeitschrift "Resources, Conservation and Recycling" veröffentlichten Resultate zeigen.
Atmosphäre als "Mine" mit CO2 als Rohstoff der Zukunft
Für die Studie haben die Forschenden die Masse der weltweit verbauten Materialien wie Beton, Asphalt oder Kunststoffe mit der Menge an Kohlenstoff verglichen, die der Atmosphäre entzogen werden muss. Die Berechnungen basieren allerdings auf der Annahme, dass nach 2050 genügend erneuerbare Energie zur Verfügung steht, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, da das von den Forschenden vorgeschlagene Verfahren sehr energieintensiv ist.
Die Studie ist Teil der Forschungsinitiative "Mining the Atmosphere". Deren Ziel ist es laut Empa, ein völlig neues globales Wirtschaftsmodell und einen entsprechenden Industriesektor zu schaffen, der CO2 als Rohstoff der Zukunft nutzt. Dabei wird CO2 zunächst in chemische Grundstoffe wie Methan oder Methanol umgewandelt. Diese werden dann weiterverarbeitet, um herkömmliche Baustoffe und Produkte zu ersetzen, die bisher aus Erdöl oder Erdgas hergestellt werden.
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