Auftakt für Austro-Chip-Entwicklungskompetenzzentrum in Graz
Mit dem "Austrian Chips Competence Center (AT-C3) entsteht in Graz die österreichische Säule eines EU-weiten Netzwerks von Kompetenzzentren für Chip-Entwicklung. Bis 2028 werden in den Betrieb des Zentrums 8 Mio. Euro - 4 von der EU und 4 vom Bund - investiert. Es wird als Geschäftsstelle des Silicon Alps Clusters geführt, der laufende Betrieb wurde am Mittwoch gestartet. Gefördert werden sollen besonders auch österreichische KMU und Start-ups.
Der Initiator des österreichischen Chips-Kompetenzzentrums und Silicon Alps Cluster-Geschäftsführer Robert Gfrerer verwies im Pressegespräch auf die Notwendigkeit des raschen Handelns: "Die internationale Branchen-Dynamik erfordert es, dass wir keine Zeit verlieren. Deshalb zählen wir mit den Niederländern und Dänen zu den allerersten, die nach der Zuschlagserteilung durch die EU im November des Vorjahres mit dem operativen Betrieb starten." Das österreichische Chips-Kompetenzzentrum ist eines von insgesamt 29 geplanten Zentren europaweit auf Basis des European Chips Act.
Europaweit 29 geplante Zentren
Halbleiterbauteile bzw. Mikrochips sind unverzichtbare Komponenten moderner Technologien. Derzeit werden aber weniger als 10 Prozent der Halbleiter in Europa produziert. Die Europäische Union will auf Basis des European Chips Act die Versorgungssicherheit und technologische Rolle der EU bei Halbleitertechnologien stärken. Ziel ist die Verdoppelung des Weltmarktanteils von in Europa produzierten Computerchips auf 20 Prozent bis 2030. Rund 43 Mrd. Euro sollen dafür mobilisiert werden. Um das Ziel zu erreichen wird auch eine Reihe von "Chips Competence Centres" aufgebaut.
Zum österreichischen Gründungskonsortium gehören neben dem Silicon Alps Cluster die Silicon Austria Labs SAL, das Materials Center Leoben MCL, das Polymer Competence Center Leoben PCCL, das Austrian Institute of Technology AIT, die TU Graz und die ESBG Austria als assoziierter Partner. Die Hearings der Geschäftsstellenleitung, für die es laut Gfrerer übrigens mehr als 60 Bewerbungen gab, sollen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Zudem wird es drei weitere Mitarbeiter geben.
Von Chip-Design bis Zugang zu europäischen Pilotlinien
Inhaltliche Schwerpunkte in Graz werden die Bereiche Chipdesign, Systemintegration, Testing, Prototyping, Manufacturing und Finanzierung sein. Die Expertinnen und Experten der Silicon Austria Labs (SAL) und des Materials Center Leoben (MCL) können beispielsweise Unterstützung bei Design- und Produktentwicklung bieten. Vizerektorin Andrea Höglinger hob die Rolle der TU Graz für die akademische Ausbildung und den Ausbau der Weiterbildungsangebote "online und onsite" hervor. "Wir nutzen das, was an Kompetenz da ist und bringen es in eine Vernetzung", brachte es Stefan Rohringer, Chairman von ESBS-Austria und zugleich Leiter der Infineon Forschungs- und Entwicklungszentren in Österreich, gestrafft auf den Punkt. Zudem bietet das neue Kompetenzzentrum Zugang zu europäischen Pilotlinien und Designplattformen, wie SAL-Geschäftsführerin Christina Hirschl ausführte.
55 Prozent der Fördermittel sollen direkt den Start-ups und KMU aus dem Bereich der Electronics and Software Based Systems (ESBS) zugutekommen. "Ab dem zweiten Quartal können Unternehmen bereits Projektvorschläge beim AT-C3 einreichen", sagte Gfrerer. Im Bereich der Finanzierung will man Unternehmen unterstützen, Expertise für Finanzierungskonzepte zu erlangen. Gfrerer sprach in diesem Zusammenhang von einem "One-stop-store für Industrie und Forschung in Österreich im Bereich der gesamten ESBS-Wertschöpfungskette".
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