Wissenslücken beim Verhältnis von Gletscher und Grundwasser
Mit dem Rückzug der Gletscher, auftauendem Permafrost sowie abnehmender Schneedecke wird laut Forschenden die relative Bedeutung des Grundwassers in den Bergen steigen. Sie weisen in einem aktuellen Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift "Nature Water" darauf hin, wie wichtig es daher für ein nachhaltiges Wassermanagement ist, die Verbindung zwischen Gletschern und Grundwasser in Gebirgsregionen besser zu verstehen. Bisher würden die Wechselbeziehungen zwischen der Kryosphäre (hier liegt Wasser in gefrorenem Zustand vor) und dem Grundwasser im Gebirgswasserkreislauf zu wenig beachtet. Das könne zu ungenauen Prognosen zur Wasserverfügbarkeit führen, wie die ETH Zürich mitteilte - ein in Zeiten des Klimawandels heikler Umstand.
"Insbesondere ist wenig darüber bekannt, wie sich die Gletscherschmelze aufteilt, ob sie direkt in die Flüsse gelangt oder unter der Oberfläche versickert, um tieferes Grundwasser aufzufüllen", hieß es. Diese Informationen seien aber wichtig, um zu verstehen, wie sich Oberflächen- und Grundwasser angesichts des Klimawandels verändern werden, und um eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu planen. Die Autoren, darunter Catriona L. Fyffe vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ) und Franziska Koch von der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien, mahnen mehr Anstrengungen ein, die Verbindung zwischen der Gebirgs-Kryosphäre (oder auch Schmelzwasser) und dem Grundwasser besser zu quantifizieren.
Service: Übersichtsartikel: https://www.nature.com/articles/s44221-024-00277-8