GÖG-Projekte bringen den Gesundheitssektor auf Klimazielpfad
"Umweltmedizin im Zeichen des Klimawandels" lautet das Motto des dreitägigen Kongresses der Österreichischen Apothekerkammer in Pörtschach in Kärnten. Welchen Beitrag der Medizinsektor Österreichs im Kampf gegen die Klimakrise leistet, darüber berichtete dort Ruperta Lichtenecker, die Leiterin des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit in der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). So sind etwa bereits 427 Institutionen Teil des Projekts "klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen".
Lichtenecker hielt fest, dass der Gesundheitssektor im Ganzen für rund sieben Prozent des CO2-Ausstoßes in Österreich verantwortlich sei, Krankenhäuser haben hier mit fast einem Drittel den größten Anteil, 20 Prozent werden Arzneimitteln und Medizinprodukten zugerechnet. Doch auch diese Sektoren sollen das Ziel erfüllen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Bereits im Oktober 2023 wurde von der GÖG daher der Entwurf einer Klimastrategie für das Gesundheitsministerium vorgestellt, die finale Präsentation kündigte Lichtenecker am Samstag noch für den Juni an.
Das GÖG-Projekt zur Unterstützung von Krankenhäusern, Arztpraxen oder Apotheken, einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu leisten, wurde schon im Herbst 2022 gestartet. Ziel ist die Bereitstellung von Expertise und Unterstützung bei der Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Gesundheitseinrichtung. Dafür wurden sechs Zielgruppen und acht klimarelevante Handlungsfelder definiert, die von Energiemanagement bis zur Bewusstseinsbildung reichen.
Auch Mobilität ist ein Teil und Lichtenecker berichtete aus der Praxis, dass hier der Betreiber einer Augenarztpraxis in Vorarlberg eine spezielle Lösung gefunden hat: Er konnte sich mit den Verkehrsverbünden darauf einigen, dass die Anreise zu seiner Ordination mit Öffis kostenlos erfolgen kann. Die Beratung auf den Pfad zur "klimafreundlichen Gesundheitseinrichtungen" erfolge jedenfalls kostenlos durch externe Experten, so Lichtenecker.
Auf dem Projekt aufbauend seien zudem zwei Förderschienen entwickelt worden, eine mit der Zielgruppe Krankenanstalten und Rehakliniken, die zweite fokussiert indes auf Senioren- und Pflegeheime. Insgesamt stehen hier 350 Millionen Euro an Fördermitteln bereit, um jeweils die Potenziale für Energieeffizienz zu heben.
Ein weiterer Strang hin zur Klimaneutralität ist die Wissensvermittlung. Bereits 40 Absolventen und Absolventinnen gingen laut Lichtenecker hier aus einem entsprechenden Lehrgang für Klima-Management in Gesundheitseinrichtungen hervor. Die Ausbildung "adressiert sich an alle Berufsgruppen von Verwaltung, Pflege bis hin zum kaufmännischen Bereich" erläuterte Lichtenecker. Der nächste Lehrgang starte im Herbst. Vorerst sind hier noch Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen vorgesehen, jedoch kündigte die GÖG-Leiterin an, dass bereits ein Kurrikulum für Apotheken und Arztpraxen erstellt werde, dass dann Anfang 2025 fertigstellt werden soll.
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