"Digitaler Humanismus" - UNESCO-Lehrstuhl an TU Wien eingerichtet
Ein neuer, von der UNESCO geförderter Lehrstuhl an der Technischen Universität (TU) Wien soll in Forschung und Lehre "ethische Fragen bei Entwicklung digitaler Technologie" in den Mittelpunkt stellen. Der "UNESCO Chair für Digitalen Humanismus" wurde am Montag an der Fakultät für Informatik eingerichtet, teilte die TU Wien am Dienstag mit. Die erste derartige Gründung an einem Informatik-Zentrum ist der elfte UNESCO-Lehrstuhl im Land.
Man müsse möglichst sicherstellen, dass technologiegetriebene Veränderungen "mit gesellschaftlichen Spielregeln und Werten kompatibel sind", so TU-Rektorin Sabine Seidler. Der neue Lehrstuhl werde in dem Bereich "wertvolle Beiträge liefern", zeigte sich der Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission, Martin Fritz, überzeugt.
Geleitet wird die Einrichtung von Peter Knees als "Chair" und Julia Neidhardt als "Co-Chair". Die beiden KI-Experten wollen "wissenschaftliche Grundlagen für sinnvolle Regulierungen schaffen". So werde das Team u.a. Lehrpläne und Forschungsrichtlinien entwickeln.
Im Rahmen des "UNITWIN/UNESCO Chair Programmes" werden Hochschulen seit 1992 gefördert. Weltweit gebe es momentan über 850 solche Einrichtungen in 117 Staaten, so die UNO-Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation.