Reststoffe der Weinproduktion für die Rinder
Forschende der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed) Wien testeten ein eher ungewöhnliches Futterzusatzmittel für Rinder, von dem allerdings in Österreich gar nicht so wenig anfällt: Laut Statistik Austria wurden 2023 hierzulande immerhin 2,33 Mio. Hektoliter Wein produziert. Es handelt sich dabei um Traubentrester und andere festere Produkte, die bei der Herstellung "des guten Tropfens" entstehen. Die Daten aus entsprechenden In-vitro-Versuchen zeigten, teilte die Uni mit, "dass eine Beigabe in einer Größenordnung von maximal 20 Prozent der Gesamtfuttermenge möglich und sinnvoll sein könnte".
Untersucht wurde die heimische Weinrebe (Vitis vinifera) als eine reiche Quelle für Tannine und andere Phenole. Über eine spezielle "Pansensimulationstechnik" wurden Fermenter mit Material aus dem Pansen von Spenderkühen beimpft und mit sechs verschiedenen Futtermischungen befüllt, darunter Futter mit Beimengungen von kommerziellem Traubenkernextrakt, Traubentrester und Traubenkernmehl. Dann wurde die veränderte Zusammensetzung der Bakterien, Archaeen und Pilze in den festen Fraktionen ermittelt. Fazit: Traubentrester und Traubenkernmehl könnten "als funktionelle Futtermittel für Rinder Verwendung finden. Die mikrobielle Sicherheit der Verfütterung dieser Nebenprodukte muss jedoch überwacht werden", wurde Vetmed-Forscherin Ratchaneewan Khiaosa-ard zitiert.
Service: Die Studie erschien in dem Fachblatt "Anaerobe": https://doi.org/10.1016/j.anaerobe.2024.102893