Bildungs-Innovationsstiftung will MINT und Nachhaltigkeit verknüpfen
Die Innovationsstiftung für Bildung (ISB) will bei ihrer Schwerpunktsetzung für die Jahre 2021/22 die Themen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zusammenführen. In den kommenden Monaten sollen nun die innovativsten und vielversprechendsten Ansätze auf diesen Gebieten gesucht werden, so Geschäftsführer Jakob Calice vor Journalisten.
Für die Initiative "MINT4future" werden etwa über Interviews und Umfragen die derzeitigen Ansätze zu diesen Themen analysiert, internationale Best-Practice-Beispiele angesehen sowie Beteiligte wie Schulen, Hochschulen, Verwaltung oder auch Unternehmen eingebunden. In sieben Staaten laufe etwa in 120 Pilotschulen derzeit ein Pilotprojekt, wie man fächerübergreifend MINT-Lernaufgaben erstellen kann.
Zahlreiche bestehende Netzwerke
"Es ist gar nicht so leicht herauszufiltern, welche Maßnahmen es derzeit dazu gibt", meinte Calice. Schon jetzt gebe es in Österreich zahlreiche Netzwerke, die sich mit den beiden Themen beschäftigen - von IMST (Innovationen Machen Schulen Top) über die Umweltzeichen für Schulen bis zu Gender-Initiativen wie Mädchen in die Technik. "Da steckt jetzt schon eine Menge Geld drinnen, hier fließen definitiv mehrere Mio. Euro."
Die Stiftung wolle hier nicht mit neuen Projekten mitmischen. "Unser Ziel kann nicht sein, die 35. Maßnahme und 35. Initiative zu gründen." Vielmehr wolle man bestehende Initiativen stärker zusammenbringen und diese mit Fördercalls auf ein neues Level heben. Auch Wirkungsanalysen würden eine Rolle spielen.
Derzeit tue sich in Sachen MINT vom Output her eher wenig: Die Wirtschaft klage regelmäßig über mangelnde Fachkräfte, und auch die Hochschulstatistik zeige, dass die Zahl der Absolventen in diesem Bereich in den vergangenen sieben, acht Jahren stagnieren, so Calice.
Problemorientierte Ansätze
Verknüpfen wolle man die Bereiche MINT und nachhaltige Entwicklung aus mehreren Gründen: Einerseits könnten ähnliche didaktische Ansätze zur Anwendung kommen, meinte Calice: "Wir sind im Bildungsbereich derzeit so aufgestellt, dass wir sehr viel theoretisch vermitteln." In diesen beiden Bereichen könnten aber problemorientierte Ansätze viel helfen. Und andererseits könnten über MINT Lösungswege für die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel aufgezeigt werden.