Fitness von Schülern an Sportschulen nimmt ab
Seine Langzeitstudie mit 3.500 Schülerinnen und Schülern von österreichischen Sportschulen, die diesen einen zunehmenden Mangel an körperlicher Fitness attestiert, nahm ein Team um Sportwissenschafter Jan Wilke von der Universität Bayreuth und Klagenfurt nun als Anlass zu warnen: Es brauche eine Ausweitung von Sportangeboten, vor allem in der Schule - auch, um das Gesundheitssystem künftig zu entlasten, wie es in einer Aussendung hieß.
Für die Ermittlung der körperlichen Fitness haben die Kinder im Alter von etwa zehn Jahren an diversen Tests teilgenommen, darunter Sprints, Sprünge, Medizinballwürfe, Messungen von Reaktionszeit und Bewegungsschnelligkeit, ein Acht-Minuten-Ausdauerlauf sowie ein Parcours-Lauf. Das Ergebnis: Die Leistungen haben über die vergangenen 18 Jahre kontinuierlich abgenommen, mit Ausnahme der Reaktionszeit und der Ausdauer. Besonders deutlich war der Rückgang der Leistung im Kraftbereich. Auch der Body Mass Index der Kinder hat zugenommen.
Die Abnahme der Fitness war jedoch auch nach Korrektur um diesen Faktor sowohl um Alter und Geschlecht noch sichtbar. Als eine Ursache sehen die Forschenden "die zunehmende Dominanz von sitzenden bzw. inaktiven Lebensstilen, die verstärkte Nutzung von digitalen Medien sowie zu wenige Bewegungsangebote", wie Wilke zitiert wurde. Und: Nachdem sich die Untersuchung auf Sportschulen konzentrierte, sei denkbar, dass Kinder, die weniger an Sport und Bewegung interessiert sind, einen noch stärkeren Rückgang der Fitness aufweisen.
Service: https://doi.org/10.1016/j.ypmed.2024.108149