Forum Alpbach widmet sich heuer Fragen zur Zukunft Europas
Mit der Seminarwoche beginnt kommenden Mittwoch (18.8.) das Europäische Forum Alpbach, das sich bis 3. September Fragen zur Zukunft Europas, Möglichkeiten, diese Zukunft zu finanzieren, sowie Chancen, die die Klimakrise bieten könnte, widmet. Es ist das erste Forum unter der neuen Führung um Präsident Andreas Treichl und Generalsekretär Werner Wutscher. Auch heuer wird stark auf die digitale Komponente gesetzt - Corona-bedingt ist die Besucherzahl in Alpbach selbst begrenzt.
Unter den prominenten Teilnehmern finden sich in diesem Jahr unter anderen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine griechische Amtskollegin Katerina Sakellaropoulou, die an der Eröffnung am 24. August teilnehmen werden. Die beiden Staatsoberhäupter treffen in Alpbach auch zu einem Gespräch zusammen. Am Forum beteiligen werden sich laut den Organisatoren auch der nordmazedonische Regierungschef Zoran Zaev und die EU-Kommissare für Budget und Finanzmarkt, Johannes Hahn und Mairead McGuinness. Mit Vorbehalt zugesagt hat zudem die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.
CO2-Reduktion als Chance für Wachstum
Als Redner sind außerdem der neue Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, sowie die Vizepräsidentin des Club of Rome, Sandrine Dixson-Decleve, vorgesehen. Letztere werde sich des Themas annehmen, wie man die CO2-Reduktion als Chance für Wachstum, Innovation und Vielfalt nützen könne. Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung soll in seiner Keynote über die Klimakrise als Chance sprechen. Als Teilnehmer erwartet wird zudem erneut Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz.
Auch die österreichische Bundesregierung wird beim Forum wieder breit vertreten sein. So nehmen laut dem aktuellen Programm beispielsweise Bildungsminister Heinz Faßmann und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) sowie Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) unter anderem an der Eröffnung der Technologiegespräche teil. Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) spricht zum Thema Rohstoffe und Nachhaltigkeit sowie zur Zukunft von Stadt- und Kongresstourismus, während Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) an einem Panel zur psychischen Gesundheit teilnimmt. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wird sich mit der Rückkehr der Diplomatie und transatlantischen Perspektiven für Frieden und Sicherheit befassen, Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ist unter anderem als Rednerin zu den größten Herausforderungen für Europa vorgesehen.
Der neue Forums-Präsident Treichl sagte in einem APA-Interview anlässlich seiner Wahl im Vorjahr, dass er für die Zukunft der seit 1945 bestehenden Konferenz eine noch "stärkere Konzentration auf Europa mit einer stärkeren Rolle der jungen Teilnehmer" plane. "Ich glaube, dass wir uns jetzt einmal für die nächsten Jahre noch näher als in der Vergangenheit am Namen des Forums orientieren sollten", so der frühere Erste-Group-Chef, der für ein "starkes Europa" plädierte, das in der Lage sei, "seine Stimme in der Welt zu erheben". Europa sei "mit allen Unzulänglichkeiten, die wir haben, wahrscheinlich noch immer der Kontinent mit der ausgewogensten Gesellschaft auf dieser Welt, und das in sich selber ist ein sehr starker Sicherheitsfaktor", betonte Treichl. "Ich glaube, dass es für die nächsten Jahre sehr, sehr gut wäre, wenn die Stimme Europas wieder stärker wird."
Symposien von sechs auf vier reduziert
Um inhaltliche Synergien zu fördern und den interdisziplinären Ansatz zu unterstreichen wurde die Zahl der Symposien heuer von sechs auf vier reduziert. Nach der Seminarwoche (18. bis 24. August), die traditionell den Auftakt des Forums bildet, folgen die Technologiegespräche (26. und 27. August), die Gesundheitsgespräche (27. bis 29. August), die mit den Finanzmarktgesprächen verschmolzenen Wirtschaftsgespräche (29. bis 31. August) und zum Abschluss die mit den Rechtsgesprächen zusammengeführten Politischen Gespräche (1. bis 3. September). Die drei inhaltlichen Hauptstränge ziehen sich dabei durch alle Symposien.
Das Forum findet in diesem Jahr analog und digital statt. Viele Veranstaltungen werden in hybrider Form organisiert, mit Rednern in Alpbach selbst und digital zugeschalteten Diskutanten. Für eine physische Teilnahme an den Konferenz gilt eine Obergrenze von 1.000 Personen pro Tag.
(Diese Meldung ist Teil einer Medienkooperation mit dem AIT - Austrian Institute of Technology)