Grazer Unis richten Zentrum für Aktive Mobilität ein
Die stärkere Nutzung der aktiven Mobilität - also vor allem dem Zufußgehen und Radfahren - soll ein neues interuniversitäres Zentrum in Graz vorantreiben. Für das für fünf Jahre ausfinanzierte Zentrum wurde eine Stiftungsprofessur ausgeschrieben und am Institut für Umweltsystemwissenschaften der Uni Graz besetzt. Die TU Graz erhält dazu zudem eine Projektassistenz-Stelle am Institut für Städtebau, teilte die Uni Graz am Montag mit.
Ob Zufußgehen, Radfahren oder die Nutzung von Tretrollern, Scootern und Skateboards: Als aktive Mobilität wird jede Form der Fortbewegung aus eigener Muskelkraft verstanden. "Diese Mobilitätsformen, zu denen man etwas weiter gefasst auch die elektormotorunterstützten Formen zählen kann, sind nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und können die Lebensqualität insgesamt erhöhen", sagte die neue Stiftungsprofessorin Nina Hampl im Gespräch mit der APA. Ihre Professur wurde durch das Land Steiermark ermöglicht.
"Forcierung aktiver und kombinierter Mobilitätsformen"
Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) sind 40 Prozent der in Österreich mit dem Auto zurückgelegten Strecken unter fünf Kilometer lang. Etliche dieser Fahrten könnten auf Formen aktiver Mobilität verlagert werden. Die Realität sieht in Österreich und auch in Graz allerdings anders aus. "Unsere Forschung soll zu einem besseren Verständnis der Voraussetzungen und Barrieren führen, die eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens und die Forcierung aktiver und kombinierter Mobilitätsformen mit sich bringen", so Hampl. "Im Prinzip geht es um Lösungen, die es den Menschen erleichtern, auf diese nachhaltigen Mobilitätsformen umzusteigen", so Hampl.
Die studierte Betriebswirtin hat sich zuletzt an der Universität Klagenfurt mit den Bereichen multimodale Mobilitätsformen und Energiemanagement beschäftigt. Sie sieht es als Ziel ihrer Professur, aktive Mobilität als inter- und transdisziplinäres Forschungsgebiet an der Universität Graz zu etablieren und die Wissensvermittlung dazu voranzutreiben.
Von zwei Unis getragen
Das Zentrum für Aktive Mobilität (ZAM) wird gemeinsam von der Uni Graz (Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung; Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit; Wegener Center für Klima und Globalen Wandel) und der TU Graz mit dem Institut für Städtebau getragen. Die beiden Unis werden mit ihrem Vorhaben auch von der Stadt Graz und der Merkur Versicherung unterstützt.