Ein neues Geschäftsmodell der OMV ist die Speicherung von CO2
Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV präsentierte am Mittwoch seine Halbjahres-Ergebnisse. Im gesamten Halbjahr legte er um 10 Prozent auf 846 Mio. Euro zu. Das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten (bereinigt um Lagerhaltungseffekte) stieg um 4 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro, wie die OMV mitteilte.
Insbesondere das Chemiegeschäft sei wesentlich besser gelaufen als im gleichen Quartal des letzten Jahres. Der Betriebsgewinn habe sich im Chemiebereich um über 100 Mio. Euro verbessert. Einerseits habe man um über 10 Prozent mehr verkauft, aber auch die höheren Referenzmargen hätten geholfen. Auch die Joint Ventures, insbesondere Borouge, hätten höhere Gewinnbeiträge geliefert.
Das Ergebnis im Energiebereich sei schlechter ausgefallen, besonders wegen regulatorischer Änderungen in Rumänien. Im zweiten Quartal habe man Übergewinnsteuern bezahlen müssen, außerdem habe es in Rumänien regulierte Gaspreise gegeben. Dieser Preisdeckel sei im April aufgehoben worden, aber der Marktpreis liege jetzt ohnehin unter diesem Deckel. Darüber hinaus sei es in Rumänien nicht möglich, die CO2-Preise weiterzugeben.
CO2-Speicherung: Estes Projekt ungefähr 2029
Ein neues Geschäftsmodell der OMV ist die Speicherung von CO2 - im Juni hat die OMV Norge in einem Dreier-Konsortium mit Vår Energi (40 Prozent) und Lime Petroleum (30 Prozent) vom norwegischen Energieministerium eine zweite CO2-Speicherlizenz erhalten. In einem älteren Projekt in Norwegen werde man in den nächsten Monaten mit Explorationsaktivitäten beginnen. Das erste Projekt soll ungefähr 2029 in Betrieb gehen, das neue Projekt knapp nach 2030.
Beim Gasprojekt Neptun Deep im rumänischen Schwarzen Meer sei man mitten in der Umsetzung, berichtete Stern. "Wir haben mittlerweile 90 Prozent der Umsetzungsverträge vergeben." Man gehe nach wie vor davon aus, 2025 mit den Bohrungen zu beginnen und Anfang 2027 in Betrieb zu gehen. "Das ist Europas größtes Offshore-Projekt und wird Rumänien zum größten Gasproduzenten in der EU machen und zur Energieunabhängigkeit der EU beitragen." Die Produktion dort werde sehr geringe CO2-Emissionen haben und viel umweltverträglicher als LNG sein.