FHK zur Begutachtung des MTD-Gesetzes: Novelle ist wichtiger Schritt, aber es besteht Adaptionsbedarf
Die Österreichische Fachhochschul-Konferenz erachtet es grundsätzlich positiv, dass die Novelle zur Reform der medizinisch-therapeutisch-diagnostischen (MTD) Gesundheitsberufe nun zur Begutachtung vorgelegt wurde. Seit 2006 werden die Angehörigen der MTD-Berufe im Rahmen von wissenschaftlich-fundierten Studien an den Fachhochschulen ausgebildet. Eine erste Abstimmung unter Leiter:innen der entsprechenden Studiengänge hat ergeben, dass es in der Novelle gewisser Adaptionen bedarf.
Ziel der Novelle ist vor allem eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit MTD-Gesundheitsleistungen. Dazu sieht die Novelle eine zeitgemäße Beschreibung der Berufsbilder vor, womit dieses Ziel aber noch nicht erreicht wird. Es braucht zusätzlich eine berufsspezifische Befugniserweiterung gemäß den Kompetenzen der Hochschulabsolvent:innen zum eigenverantwortlichen Tätigwerden.
Im Sinne der Qualität, der Patient:innensicherheit und einer künftigen verbesserten Versorgungslage bzw. einer Entlastung des Gesundheitssystems fordert die FHK,
* dass die künftigen Spezialisierungen auf das FH-Bachelorstudium aufbauen; * dass Spezialisierungen auf Master-Niveau im Sinne der Qualität und Durchgängigkeit an jenen Fachhochschulen verortet werden, an denen bereits das Bachelor-Studium der jeweiligen Disziplin angeboten wird; * dass diese FH-Masterstudien wie die anderen gesundheitswissenschaftliche Berufsausbildungen (z.B. die ärztlichen Gesundheitsberufe) öffentlich finanziert werden, denn die Versorgung der Bevölkerung darf im MTD-Bereich nicht vom Vorhandensein privater finanzieller Mittel abhängig gemacht werden.
In Anlehnung an andere europäische Länder wird durch die Absolvierung von fundierten qualitätsgesicherten FH-Masterstudien ein ausreichend hoher Kompetenzerwerb sichergestellt. Mit dieser Kompetenzerweiterung können die Absolvent:innen in den Spezialisierungsbereichen einschätzen, ob die jeweilige therapeutische Behandlung, für die Patient:innen indiziert ist oder nicht. Dadurch werden MTD-Berufe qualitätsgesichert in die Lage versetzt, mit Befugniserweiterung eigenverantwortlich tätig zu werden. Gleichzeitig werden den Angehörigen der Gesundheitsberufe sowie den nächsten Generationen attraktive und erstrebenswerte Berufsperspektiven zur Weiterentwicklung geboten, bei gleichzeitiger Entlastung des Gesundheitssystems.
Die österreichischen Fachhochschulen mit ihrer langjährigen Expertise und ihren internationalen Kooperationen stellen in diesem Kontext einen verlässlichen Partner für die genannte Weiterentwicklung der MTD-Berufe dar.
"Es gilt jetzt zukunftsgewandt zu handeln und die Schlüsselrolle der MTD-Berufe im Gesundheitssystem anzuerkennen. Dies wird dazu beitragen, dass wir länger gesund bleiben, besser über unsere Gesundheit informiert werden und schneller die notwendigen Gesundheitsleistungen erhalten", so FHK-Präsidentin Ulrike Prommer in einer ersten Reaktion auf die vorgelegte Novelle.
Rückfragehinweis: Österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) Mag. Kurt Koleznik, Generalsekretär Tel.: 0664/42 44 294 Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/2812/aom
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