Universität für angewandte Kunst Wien: "Die Angewandte als Experimentalsystem für die Welt von Übermorgen"
Gestern, am 2. Oktober 2023, fand die feierliche Inauguration der neuen Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien, Petra Schaper Rinkel, im Atrium der Angewandten statt. Die Vorsitzende des Universitätsrats, Hildegund Amanshauser, und die Vorsitzende des Senats, Anja Jonkhans, hatten zur Feier geladen, an der auch Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, zahlreiche Rektor:innen und Vizerektor:innen österreichischer Universitäten, die Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie des österreichischen Wissenschaftsfonds und viele Gäste und Kolleg:innen aus dem Wissenschafts- und Universitäts- sowie aus dem Kunst- und Kulturbereich teilnahmen. Alle Universitätsangehörige - Studierende, Lehrende und Mitarbeiter:nnen der Angewandten - waren zur Inauguration eingeladen und feierten mit ihrer neuen Rektorin und ihren neuen Vizerektor:innen ihren Amtsantritt sowie auch den Start des neuen Studienjahres.
Nach den Grußworten von Bundesminister Polaschek erfolgte die Amtsübergabe durch den langjährigen Rektor Gerald Bast an seine Nachfolgerin Schaper Rinkel durch das Überrreichen jener Kette, die traditionsgemäß der Rektor - und jetzt erstmals die Rektorin - als Zeichen ihrer Position an der Spitze der Universität erhält: Die Kette steht als Symbol für die Ehre, die Universität leiten zu dürfen, wie auch für die damit übernommene Verantwortung für die Universität.
Die Angewandte als Experimentalsystem für die Welt von Übermorgen: Im Zuge ihrer Inaugurationsrede Die Angewandte als Experimentalsystem für die Welt von Übermorgen formulierte die neue Rektorin zentrale Fragen für die ihr anvertraute Universität: Wohin wollen wir, was liegt jenseits des scheinbar Gegebenen, des Wahrscheinlichen, des Erwartbaren? Was ist der radikale Möglichkeitshorizont, den wir aus der Gegenwart für eine andere Zukunft (mit)gestalten können? Als international herausragende Kunstuniversität, die sich immer wieder neu erfunden hat, ist das eine zentrale Frage.
Schaper Rinkel machte deutlich, wofür Kunstuniversitäten und die Angewandte stehen: "Dass sich das intellektuelle und künstlerische Potential aller Menschen durch und mit den Künsten und den Wissenschaften entfalten kann. Dass sich alle umfassend intellektuelle und technischen Fertigkeiten aneignen – eben durch ein entdeckendes Eintauchen in künstlerische und wissenschaftliche Prozesse. Dass sich alle Menschen miteinander die Welt sowohl sinnlich als auch analytisch-kritisch zu eigen machen, sich selbst als handelnd und damit zugleich verändernd erleben können."
An anderer Stelle ihrer Rede verwies die Innovationsforscherin auf die Verortung sowie einzigartige Stellung von Universitäten und den damit verbunden Auftrag für das Gemeinwohl und die Welt als Gesamtes: "Die Universität ist der unersetzbare institutionelle Ort, diese unhaltbare Kluft zwischen der zerstörerischen Gegenwart und der unwahrscheinlichen, aber eben menschenmöglichen Zukunft, die in den Versprechen aufscheint, in aller Schärfe in den Blick zu nehmen. Ein Ort, an dem die Grenzen des Sichtbaren, die Grenzen des Möglichen, die Grenzen des vermeintlich Normalen gesprengt werden, aufgehoben werden, verschoben werden und hinter diesen Grenzen das Neue erscheinen kann – auch wenn es früher oder später zum Alten wird und durch Neues in Frage gestellt wird."
Als ihre stärkste Vision für die Angewandte für das Jahr 2050 entwarf Rektorin Schaper Rinkel die Vorstellung, dass diese als Kunstuniversität eine zentrale Rolle in dem einnehme, wofür sie stehe: Im Gestalten der Welt. Als öffentliche Universität könne die Angewandte ein Zusammenspiel aller Forschungsweisen bieten - einschließlich einer künstlerischen und kritisch-reflexiven Forschung. Nur wenn die epistemologischen Ansätze einer interdisziplinären Kunstuniversität wie der Angewandten auf Augenhöhe mit denen der Technik- und Wirtschaftswissenschaften forschten und Bedeutung erlangten, seien Wege aus den multiplen Krisen der Gegenwart möglich.
Gegen Ende ihrer Rede verwies Schaper Rinkel auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Universität wie auch aller Universitäten in Österreich und erläuterte nachdrücklich die Notwendigkeit deren ausreichender Finanzierung: "Universitäten sind die Orte, an denen Zukunft möglich gemacht wird. Diese Zukunft brauchen wir mehr denn je und dafür brauchen wir die Mittel, eben um die Umbrüche der Zeit nicht nur zu überleben, sondern die Versprechen des Fortschritts für alle tatsächlich einzulösen."
Neues Rektoratsteam: Im Rahmen der akademischen Feier stellte Rektorin Schaper Rinkel auch ihr Rektoratsteam vor, welches im Juni 2023 vom Universitätsrat nach einer Empfehlung des Senats, die auf einem Vorschlag von Schaper Rinkel fußte, bestätigt wurde. Das Rektorat der Angewandten besteht ab sofort neben Rektorin Schaper Rinkel aus folgenden Personen: Clemens Apprich, Professor für Medientheorie und Mediengeschichte und Leiter der gleichnamigen Abteilung ist Vizerektor für Forschung und Digitalität. Brigitte Felderer, Leiterin der Abteilung Social Design – Arts as Urban Innovation, übernimmt das Vizerektorat für Studium, Lehre und Diversität. Und Maria Zettler, die bereits bisher als Vizerektorin für Infrastruktur und als Bereichsleiterin Facility Management wirkte, erfüllt ihre Aufgaben künftig als Vizerektorin für Infrastruktur und Ressourcenplanung.
Fotos zum Download: dieangewandte.at/presse
Rückfragehinweis: Universität für angewandte Kunst Wien Andrea Danmayr Presse und Medienkommunikation 01 71133 2004 presse@uni-ak.ac.at www.dieangewandte.at Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/947/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***