Fragen und Antworten zum Biontech-Kinderimpfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Donnerstag grünes Licht für den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von BionTech und Pfizer bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegeben. Damit steht in der Europäischen Union erstmals ein Corona-Vakzin für Kinder zur Verfügung. Bisher waren die Covid-19-Impfstoffe von Biontech und Moderna in der EU erst ab zwölf Jahren freigegeben. In Österreich gibt es knapp 600.000 Kinder zwischen fünf und unter zwölf Jahren.
Wann steht die Impfung zur Verfügung?
Das österreichische Gesundheitsministerium rechnet damit, dass der erste eigene Kinderimpfstoff gegen Corona EU-weit gegen Ende des Jahres 2021 zur Verfügung steht. Die ersten Dosen sollen am 20. Dezember an alle EU-Mitgliedsstaaten geliefert werden können, wurde aus Deutschland berichtet. Biontech bestätigte den Zeitplan, er könne aber nicht beschleunigt werden. Der Zeitplan sei immer wieder mit Vertretern der EU-Kommission besprochen und vergangene Woche final bestätigt worden. "Bis dahin erreichte Biontech keine Anfrage nach einer früheren Lieferung. Alle vorgelagerten Prozesse wurden auf diesen Stichtag ausgerichtet", sagte eine Sprecherin des Mainzer Herstellers.
Wirksamkeit und Sicherheit
In einer klinischen Studie mit 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zeigte der Impfstoff eine Wirksamkeit von 90,7 Prozent bei der Vorbeugung einer symptomatischen Covid-19-Infektion. Die Immunantwort war nach Angaben der EMA bei einer niedrigeren Dosierung von zehn Mikrogramm in dieser Altersgruppe vergleichbar mit der nach der höheren Dosis von 30 Mikrogramm bei 16- bis 25-Jährigen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle, Muskelschmerzen und Schüttelfrost. Insgesamt kam die EMA zu dem Schluss, dass der Nutzen des Impfstoffs die Risiken überwiegt, insbesondere bei Kindern mit Vorerkrankungen, die das Risiko für einen schweren Covid-Verlauf erhöhen.
Neue Version
Der Kinderimpfstoff von Biontech basiert auf einer neuer Formulierung, die durch entsprechende Verdünnung so angepasst wird, dass eine Dosis von zehn Mikrogramm verabreicht werden kann. Sie ermöglicht zudem eine längere Lagerung des Impfstoffs von bis zu zehn Wochen im Kühlschrank. Die EMA-Zulassung für Kinder gilt für diese Version. In Österreich gibt es bisher nur sogenannte Off-Label-Impfungen für Kinder unter zwölf. Dabei wird die Dosis für Erwachsene gedrittelt und dieser Teil den Kindern verabreicht. Interessierte Eltern müssen dafür einen Arzt suchen, der die Impfung beim Nachwuchs durchführt. In Zukunft soll dann das eigens für Kinder entwickelte Vakzin verabreicht werden, was die Dosierung vereinfacht.
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