Sekten-Bundesstelle bekommt 50-prozentige Budgeterhöhung
Die Bundesstelle für Sektenfragen hat am Mittwoch anlässlich des Ministerrats ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 vorgelegt. Fast 6.000 Informations- und Beratungsgespräche wurden abgewickelt, geht daraus hervor, insgesamt 275 Gemeinschaften oder Organisationen wurden thematisiert. Für 2023 wird das Budget von 400.000 auf 597.000 Euro steigen.
Untersucht wurden für den Bericht speziell Phänomene des Protests gegen die Covid-Maßnahmen, die Bewegung QAnon mit ihrer "Deep State"-Verschwörungstheorie sowie die Rolle der Sozialen Medien bei der Verbreitung solcher Erzählungen. Zu den Kernergebnissen zählt, dass Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, nicht mit Fakten oder Tatsachen zu erreichen seien, wie es in einer Aussendung zu dem Bericht hieß.
Die "kritische Haltung", die in vielen alternativmedizinischen und esoterischen Milieus herrsche, habe sich auch auf die Einstellung zur Corona-Impfung ausgewirkt, wurde betont. Deren Verweigerung sei eine logische Weiterführung dieser wissenschaftsfeindlichen Haltung.
Sonderbericht zum Thema Abschottung
Im Jahr 2023 will die Bundesstelle für Sektenfragen einen Sonderbericht zum Thema Abschottung veröffentlichen. Dieser soll sich mit möglichen auftretenden Problematiken bzw. Gefährdungen in Zusammenhang mit dem häuslichen Unterricht bzw. Schulabmeldungen beschäftigen. Der Abschottungsbericht wird gemeinsam mit Bildungsministerium und Innenministerium umgesetzt.
Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) unterstrich anlässlich der Präsentation des Berichts die Bedeutung einer seriösen Stelle, die laufend wichtige Erkenntnisse über die wachsende Szene der Verschwörungstheoretiker sowie über Fake News sammele, dokumentiere und bewerte. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ortete eine Radikalisierung an den gesellschaftlichen Rändern angesichts von Corona und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.