Maximilians Reisen: Schau im Schloss Miramare in Triest
Die zu Ausstellungsräumen umfunktionierten Reitställe von Schloss Miramare in Triest beherbergen eine große Schau, die einer von Maximilian von Habsburg (1832-1867) finanzierten Entdeckungsreise gewidmet ist. "Kosmos - Das Segelschiff des Wissens" lautet der Titel der bis zum 16. Juni laufenden Ausstellung, die sich mit einer Expedition der Fregatte "Novara" 1857 und der Zeit der wissenschaftlichen Erforschung der Welt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befasst.
Die Ausstellung beleuchtet die Reise der Fregatte, die am 30. April 1857 von Triest aus in See stach und 51.856 Seemeilen zurücklegte, mit 22 Aufenthalten in fünf Kontinenten. Die Schau zeigt wichtige Funde und noch nie gezeigte Artefakte von der Reise der "Novara", die bei der Rückkehr der Expedition nach Triest im Jahr 1860 präsentiert wurden. Zu sehen sind mehr als 150 naturalistische Exponate, ethnografische Objekte, historische Navigations- und Vermessungsinstrumente und wissenschaftliche Werkzeuge, Fotografien und antike Bücher, Gemälde und Aquarelle. Einige sind Leihgaben aus Wiener Museen.
Hauptziele der Expedition waren die Erkundung und kartografische Beschreibung unbekannter Gebiete der Erde, die Kenntnis und das Studium indigener Völker, die Sammlung und Katalogisierung von Mineralienfunden sowie von Pflanzen- und Tierarten, aber auch der Wille, neue wirtschaftliche, strategische und diplomatische Beziehungen zu knüpfen. Nie zuvor war in so kurzer Zeit so viel von der Erde erforscht worden wie im 19. Jahrhundert.
"In denselben Jahren, in denen Maximilian von Habsburg das Schloss Miramare errichtete und die botanische Sammlung seines großen Gartens anlegte, förderte er die Wissenschaft, indem er ein Netzwerk von Kontakten unter den Gelehrten seiner Zeit unterstützte", erklärte Direktorin Andreina Contessa.
Die Schau sei eine Hommage an Maximilian von Habsburg und seine Liebe zum Meer, zu Reisen und Schiffen. "Als Hauptförderer internationaler Missionen der österreichischen Marine, deren Kommando er seit 1854 innehatte, nahm er zwischen 1859 und 1860 direkt an einer Expedition nach Brasilien teil und verfolgte aus der Ferne die diplomatische, wissenschaftliche, kommerzielle und militärische Reise, die die Novara zwischen April 1857 und August 1859 mit dem Ziel einer Weltumsegelung unternahm", berichtete die Kuratorin.
Der Titel der Ausstellung ist auch eine Hommage an den deutschen Geografen und Naturforscher Alexander von Humboldt und sein Werk "Kosmos", das er einige Jahre vor der Abreise der Novara-Expedition veröffentlicht hatte. "Kosmos" ist eines der umfassendsten Werke zur physikalischen Beschreibung der Welt, da es alle bis dahin bekannten Kenntnisse zusammenfasst.