Studierendenmobilität: Was bewegt die WU und ihre Studierenden?
Studierendenmobilität ist heute eine Selbstverständlichkeit. War ein Auslandsstudium bis in die 1980er Jahre etwas für Pioniere, so sind es heute zahlreiche Studierende, die sich innereuropäisch, insbesondere mit den Programm Erasmus(+), aber auch weltweit bewegen. So auch an der WU (Wirtschaftsuniversität Wien), wo jährlich in einem Netzwerk von 230 Partneruniversitäten etwa 1.000 WU-Studierende ins Ausland gehen und ebenso viele empfangen werden. Ein breites "Studierendenmobilitätsportfolio" wird als zentraler Bestandteil der Internationalisierungsstrategie der WU gesehen.
Neben den klassischen Austauschstudien ist die Beteiligung an internationalen Studienprogrammen, insbesondere dem CEMS-Programm mit führenden Wirtschaftshochschulen weltweit, die Etablierung von Double Degree Programmen sowie die Organisation von "Internationalen Sommeruniversitäten" wesentlicher Teil des WU-Angebots. Diese internationale Ausrichtung der WU-Studienprogramme ist dabei kein Selbstzweck, sondern wird als Mehrwert im Studium gesehen, der Absolvent/inn/en eine umfassende Ausbildung und eine gute Ausgangsposition auf dem Arbeitsmarkt verschafft. Vor dem Hintergrund der Globalisierung der Bildungslandschaft erscheint ein hoher Internationalisierungsgrad auch als wesentliches Element der Attraktivität der WU als Bildungsinstitution insgesamt.
Bevorzugte Ziele: Europa und Nordamerika
Doch wo gehen Studierende bevorzugt hin und was bewegt sie überhaupt ins Ausland zu gehen? Das klassische Auslandssemester ist nach wie vor die typische Form der Mobilität, auch von WU-Studierenden. Regional betrachtet stellen Europa und Nordamerika die Hauptdestinationen dar. Etwa die Hälfte der WU-Outgoings absolviert ein Auslandsstudium an einer europäischen Partneruniversität, ein Drittel in den USA oder Kanada. Gleichzeitig steigt in den letzten Jahren insbesondere das Interesse an Asien, insbesondere an "Hotspots" wie Singapur und Hongkong.
Die regelmäßigen Befragungen unter WU-Studierenden zeigen, dass das Kennenlernen einer neuen Lebensumgebung beziehungsweise einer anderen Kultur zentrales Motiv für die Mobilität ist. Wichtig ist Studierenden auch das Knüpfen von internationalen Kontakten sowie der Erwerb und Ausbau von Fremdsprachenkompetenz. Gefragt sind in diesem Zusammenhang die Einbindung in die local community sowie Kontakte zur Wirtschaft.
Nach der Rückkehr wird insbesondere der Aspekt der Persönlichkeitsbildung, die Erweiterung des eigenen Blickwinkels und der Aufbau interkultureller Kompetenz als wertvollster Zugewinn des Studienaufenthalts im Ausland betrachtet. Viele Studierende sehen es als wichtige Erfahrung, sich selbstständig in einer neuen Lebensumgebung bewährt zu haben.
Vielfältige Unterstützungsleistungen
Um den Erfolg der Mobilität sowohl für die Studierenden wie für die Universität insgesamt sicherzustellen, bedarf es der Bereitstellung entsprechender Unterstützungsleistungen. Diese reichen an der WU von umfassender Beratung über die Gewährleistung der Anerkennung im Ausland absolvierter Leistungen bis hin zur finanziellen Unterstützung durch Stipendien. Ein wesentliches Element der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt stellen "Interkulturelle Trainings" dar. Studierende sollen durch sie auf die Begegnung mit der Kultur des Gastlandes optimal vorbereitet werden. Eingegangen wird etwa auf unterschiedliche Kommunikationsmuster sowie auf wirtschaftliche, politische und soziologische Aspekte.
"Internationalization at home"
Von dem internationalen Portfolio profitieren letztlich auch jene, die nicht die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen. Getreu dem Motto "Internationalization at home" trägt die Mobilität internationaler Studierender an die WU zur Schaffung eines internationalen Campus bei und ermöglicht auch hier den Austausch mit anderen Ideen, Zugängen und Kulturen. Damit entsteht das gerade für einen wissenschaftlichen Betrieb wichtige anregende internationale Umfeld.
Internationalisierung ist daher kein Selbstzweck und keine Einbahnstraße. Warum wir unseren Studierenden die genannten Möglichkeiten anbieten beruht auf der Überzeugung, dass dies ein Asset auf dem künftigen Lebensweg ist - aufgrund der gewonnenen zusätzlichen fachlichen Aspekte, der persönlichen Netzwerke und der Stärkung sozialer Kompetenzen - kurz: der Erweiterung des eigenen Horizonts in all seinen Facetten. Und damit auf der Überzeugung, dass internationale Möglichkeiten Bestandteil einer Wirtschaftsausbildung sein sollen.