Universitäten wollen Open Science stärker ins Bewusstsein rücken
Die Universitätenkonferenz (uniko) will das Thema Open Science stärker ins Bewusstsein rücken. Auf der neuen Plattform Open Science Austria (OSA; http://go.apa.at/Yo6glBT5) soll ein Überblick über die Aktivitäten in diesem Bereich geboten werden, außerdem sollen Arbeitsgruppen konkrete Fragestellungen zum Thema aufarbeiten und Themen wie Open Access und Umgang mit Forschungsdaten beleuchten.
Die Wurzeln von Open Science liegen in der Anfang der 2000er-Jahre entstandenen sogenannten Open Access-Bewegung. Damit sollte die Dominanz kostenpflichtiger Fachjournale im Wissenschaftsbetrieb gebrochen werden - Forschungs- und Bibliotheksbetrieb kämpften mit den hohen Kosten für den Zugang zu wichtigen wissenschaftlichen Publikationen und übergeordneten Datenbanken. Die "Open Access"-Bewegung vertrat dagegen die Meinung, dass die Öffentlichkeit, die Forschung finanziert, auch freien Zugang zu deren Ergebnissen haben sollte.
Akteure aus allen Bereichen
Open Access sei mittlerweile Standard an den Unis, betonte uniko-Präsidentin Sabine Seidler bei einer Pressekonferenz am Montag. Open Science umfasse aber nicht nur den Umgang mit den Forschungsergebnissen, so die Vorsitzende des OSA-Steering Boards, Caroline Schober. Es gehe auch um Themen wie das gemeinsame Überlegen von Fragestellungen oder das frühe Teilen von Daten. Akteure seien dabei nicht nur Wissenschafterinnen und Wissenschafter diverser Disziplinen, sondern auch Unternehmen, Behörden, Betroffene oder Bürgerinnen und Bürger. Daher sind im Steering Board neben Vertretern von Unis auch solche des Wissenschaftsfonds FWF, der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und des Institute of Science and Technology (ISTA) vertreten.
Durch die Plattform sollen die Akteure auch den Überblick über die laut Seidler "unüberschaubare Menge an Dokumenten" bekommen, die in diesem Bereich derzeit produziert werden. Vieldiskutierte Fragen in diesem Zusammenhang seien etwa Research Assessment, also die Beurteilung von Forschungsinstitutionen und Forschern, oder Research Careers, so Schober. "Wie schaffe ich es, diese zu optimieren und sie in der Gesellschaftsstruktur von heute interessant zu halten?"
Auch Open Access sei nach wie vor aktuell - mittlerweile hätten die Verlage ihre Geschäftsmodelle angepasst, sodass heute sogar mehr Geld dorthin fließe. Und schließlich müsse man auch für das Teilen von Daten gangbare Modelle finden. "Daten wild zur Verfügung zu stellen, bringt nicht den größten Impact", meinte Schober. "Alles freigeben macht keinen Sinn. Damit kann ich jeden erschlagen, wenn ich alles auf einmal freigebe. Dann findet niemand mehr was drinnen - das ist fast besser als was zu verstecken."