Diese Woche 1.200 positive Corona-Schnelltests an Schulen
Von den rund 1,4 Millionen Antigen-Schnelltests, die diese Woche an Österreichs Schulen durchgeführt wurden, sind 1.247 positiv ausgefallen. Das entspricht 0,09 Prozent der Getesteten. Unter den 1,1 Mio. Schülern haben 840 ein positives Schnelltestergebnis erhalten, beim Lehr- und Verwaltungspersonal waren es 407 Personen. Aktuell sind 13 der rund 5.800 Schulen aufgrund von gehäuften Corona-Infektionen im Distance Learning, hat das Bildungsministerium der APA mitgeteilt.
Seit Beginn des Sommersemesters findet an den Schulen wieder Präsenzunterricht statt. Volksschüler sitzen an allen fünf Tagen im Klassenzimmer, an den übrigen Schulen gibt es Schichtbetrieb (mit zwei Tagen Präsenz- und zwei Tagen Fernunterricht, am Freitag haben grundsätzlich alle Fernunterricht). In die Schule kommen darf nur, wer einen anterio-nasalen Antigenschnelltest ("Nasenbohrer"-Test) durchführt. Testtage sind am Montag und am Mittwoch, in der Woche ab 15. März wird zusätzlich auch am Freitag nasengebohrt.
Die in absoluten Zahlen meisten Fälle wurden bei den Selbsttests in dieser Woche in Wien entdeckt (429), gefolgt von Niederösterreich (209), Oberösterreich (161), der Steiermark (148), Salzburg (97), Kärnten (86), Tirol (54), Burgenland (44) und Vorarlberg (19).
Zahlen erneut gestiegen
Im Vergleich zu den Vorwochen sind die Zahlen damit erneut gestiegen. Zuletzt gab es rund 900 positive Testergebnisse, in der Kalenderwoche sieben waren es rund 500. Das Bildungsministerium und Experten der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), die das Screening wissenschaftlich begleiten, führen diesen Anstieg im Gespräch mit der APA zum Teil auf das gestiegene Infektionsgeschehen in der gesamten Gesellschaft zurück. Außerdem würden die Schüler die Probenentnahme mit zunehmender Übung immer besser beherrschen. Dadurch würden vermutlich auch mehr Infizierte entdeckt.
Die Bilanz der Experten über die bisherigen Einsatz der "Nasenbohrer"-Tests an den Schulen fällt positiv aus. "Am Anfang war ich skeptisch. Aber die Zahlen zeigen, dass die Tests doch eine erkleckliche Zahl an Infizierten finden, vor allem unter Lehrern", so ÖGKJ-Generalsekretär Reinhold Kerbl. Volker Strenger, der die Arbeitsgruppe "Infektiologie" der ÖGKJ leitet, steht den eingesetzten Tests wegen deren geringer Aussagekraft eigentlich ebenfalls reserviert gegenüber und warnt davor, ein negatives Ergebnis als Freibrief zu sehen. Durch den Einsatz im Screeningprogramm mit Tests alle 48 Stunden gelinge es aber durchaus, die "dicken Fische" mit hoher Viruslast zu entdecken - und damit möglicherweise bei der darauf folgenden Testung der Familie "gleich einen ganzen Fischschwarm".
Für die Kalenderwoche sieben, in der in allen Bundesländern das neue Semester im Präsenzunterricht begonnen hat, liegt bereits die Detailauswertung der Screening-Ergebnisse durch die ÖGK vor: Damals hatten 0,04 Prozent der rund eine Million getesteten Schüler ein positives Ergebnis. An den Volksschulen, wo zwei Mal pro Woche getestet wird, waren es 0,06 Prozent. Noch deutlich höher war der Anteil mit 0,12 Prozent unter Lehrern und Schulpersonal.
Kaum Schulcluster
Schulcluster mit mehr als einem Fall pro Klasse kamen dabei kaum vor: Nur aus 26 der rund 5.800 Schulen wurden zwei bis vier Fälle gemeldet, in den übrigen 90 Prozent betroffener Schulen wurde jeweils nur ein Fall beim Schnelltest entdeckt. In der Kalenderwoche acht ist parallel zum Infektionsgeschehen in der Gesellschaft auch jenes an den Schulen gestiegen. 908 Fälle wurden per Schnelltest in der Schule entdeckt - wobei die Infektion deshalb nicht dort stattgefunden haben müsse, wie Strenger betont. Dennoch gab es nur 34 Cluster. An jeweils einer gab es dabei eine Häufung von acht bzw. zehn Fällen, in allen anderen waren es nur zwei bis vier.
"Diese regelmäßigen Tests sind wichtig, damit wir die Cluster kleinhalten können", betont Strenger. In Kombination mit den anderen Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten, Lüften, Maskentragen etc. hoffe er, dass größere Ausbrüche an den Schulen verhindert werden können. Dass künftig auch am Freitag getestet werden soll, wird von den Experten begrüßt. Immerhin zeigten die Daten, dass auch unter jenen Schülern, die am Montag ein negatives Testergebnis bekommen, am Mittwoch per Nasenbohrertest noch weitere Infizierte entdeckt werden.
Eine Aussage, wie gut Infektiöse mit den eingesetzten anterio-nasalen Tests erkannt werden, lässt sich im Rahmen dieser Studie aufgrund der dafür verfügbaren Daten übrigens nicht machen. Laut Bildungsministerium laufen allerdings gerade entsprechende Untersuchungen der AGES.