Ada Pellert: Klagenfurts neue Rektorin mit internationaler Erfahrung
Ada Pellert ist am Dienstag zur neuen Rektorin der Universität Klagenfurt gewählt worden. Die Entscheidung, dass sie Langzeitrektor Oliver Vitouch, der sich wieder beworben hatte, ablöst, fiel dabei im Universitätsrat einstimmig. Die 61-Jährige, die viel internationale Erfahrung mitbringt, habe mit "ausgezeichneten Referenzen" und "hervorragenden Führungskompetenzen" überzeugt, hieß es vom Universitätsrat.
Pellert wurde am 18. März 1962 in Bruck an der Mur (Steiermark) geboren und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Graz und der Wirtschaftsuniversität Wien, wo sie 1987 promovierte. Danach führte sie ihr Weg bereits ins südlichste Bundesland: 1998 habilitierte sie sich an der Universität Klagenfurt im Bereich Organisationsentwicklung mit dem Schwerpunkt auf Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen. Von 1998 bis 2005 war sie außerordentliche Universitätsprofessorin an der Universität Klagenfurt in der Abteilung Hochschulforschung.
1999 wurde Pellert an der Universität Graz zur Vizerektorin für Lehre, Personalentwicklung und Frauenförderung bestellt und übte diese Funktion bis 2003 aus. Von 2005 bis 2008 war sie Universitätsprofessorin für Weiterbildungsforschung und Bildungsmanagement sowie Vizerektorin für Lehre, Weiterbildung und Strukturfragen an der Donau-Universität Krems.
Ab 2009 zog es Pellert ins Ausland: Von 2009 bis 2015 fungierte sie als Gründungspräsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin, dort war sie gleichzeitig Universitätsprofessorin für Organisationsentwicklung und Bildungsmanagement. Seit 2016 ist Pellert, die sich in den Jahren davor etwa auch für die Spitze der Donau-Uni Krems, der Uni Graz und der Wirtschaftsuniversität in Wien beworben hatte, Rektorin der FernUniversität Hagen. Nach ihrer ersten Amtszeit wurde sie für die Funktionsperiode von 2022 bis 2026 einstimmig wiederbestellt.
Außerdem war sie von 2018 bis 2022 Mitglied des Digitalrates der deutschen Bundesregierung. Von 2011 bis 2016 fungierte Pellert als Präsidentin der Carl Benz Academy in Peking, ab 2016 bis 2023 war sie Vorsitzende des Vorstands der Kooperationsplattform "Digitale Hochschule Nordrhein-Westfalen". Derzeit ist sie Mitglied des Universitätsrats der Universität Graz und Vizepräsidentin der European Association of Distance Teaching Universities.
Pellert sei mit ihrem Lebenslauf "ein Rollenmodell für künftige Wissenschafter an der Universität", so Universitätsratsvorsitzender Werner Wutscher gegenüber der APA. "Ich glaube, dass es extrem wichtig ist, Wissenschafterinnen, die solche Karrieren machen, auch wieder zurückzuholen und ihnen eine Chance in Österreich zu geben - weil das auch insgesamt einen extrem guten Input gibt, um nicht immer nur in der österreichischen Suppe zu kochen."
In Klagenfurt, wo Pellert ihre Funktionsperiode in Klagenfurt am 1. Dezember 2024 antreten wird, hat sie einiges vor, die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sei ein "moderner und attraktiver Ort des Studiums und der Forschung", freute sie sich in einer ersten Reaktion. Sie möchte die nationale und internationale Sichtbarkeit "durch qualitätsvolle Akzente in Forschung und Lehre vorantreiben", wozu es Partnerschaften im regionalen und überregionalen Umfeld brauche.