Österreich im EU-Innovationsranking auf Rang sechs
Österreich hat sich heuer im EU-Innovationsranking von Rang acht auf Platz sechs verbessert. Das zeigt das von der EU-Kommission publizierte European Innovation Scoreboard 2023 (EIS). Damit findet sich Österreich zwar noch nicht in der Gruppe der führenden Innovationsländer, führt aber die Gruppe der "Strong Innovators" an. In der Forschungsstrategie der Bundesregierung ist das Ziel formuliert, im EIS auf Rang fünf vorzustoßen.
Die Riege der "Innovation Leaders" führt heuer Dänemark vor Schweden, Finnland, Belgien und den Niederlanden an. Knapp hinter Österreich bilden Deutschland, Luxemburg, Irland, Zypern und Frankreich die Gruppe der Verfolger, die allesamt über dem EU-Durchschnitt zu liegen kommen. Im EU-Innovationsanzeiger werden die relativen Stärken und Schwächen der nationalen Innovationssysteme anhand von insgesamt 32 Indikatoren bewertet, die im Bericht zu zwölf "Innovationsdimensionen" zusammengefasst werden.
Im EU-Schnitt ging die Performance zwischen 2016 und 2023 um 8,5 Prozent hinauf. Österreich liegt hier mit einem Plus von 6,4 Prozent gleichauf mit der Slowakei und knapp hinter Deutschland (7,6 Prozent). An der Spitze dieser Auswertung landet Zypern mit einem Zuwachs von 35,6 Prozent, das sich in den vergangenen Jahren von einem eher bescheidenen Ausgangswert unter die "Strong Innovators" mischen konnte. Österreich überholte im Vergleich zum Vorjahresranking Luxemburg und Irland. Im Jahresvergleich zu 2022 betrug das Innovationsleistungsplus hierzulande 0,6 Prozent, heißt es in dem Bericht.
Schweiz als europäischer Innovations-Vorreiter
Das insgesamt innovativste europäische Land ist der EU-Kommission zufolge weiter das Nicht-EU-Mitglied Schweiz. Im übereuropäischen Vergleich findet sich die Europäische Union hinter Südkorea, Kanada, den USA oder Australien. Knapp hinter der EU liegen Japan und China, das in den vergangenen Jahren in dem Bereich markant aufgeholt hat.
Als letzter Vertreter der "Innovation Leaders", zu denen ein Land dann zählen darf, wenn die Innovationsleistung ein Viertel über dem EU-Schnitt liegt, erreicht Belgien 125,8 Prozent. Österreich kommt 2023 auf 119,9 Prozent. Die Stärken und Schwächen der Staaten sind in den "Innovationsdimensionen" ausgewiesen: Besonders hohe Werte erzielt Österreich demnach bei der internationalen Vernetzung, bei der Attraktivität des Forschungssystems, in der Dimension "Intellektuelles Potenzial", bei den "Humanressourcen", im Feld "Innovatoren" oder bei "Finanzierung und Unterstützung".
Digitalisierung als Schwachpunkt
Schlecht schneidet das Land im Bereich "Digitalisierung" ab, wobei besonders die Breitbanddurchdringung sehr deutlich unter dem EU-Schnitt liegt. Unterdurchschnittlich oder knapp unterdurchschnittlich präsentieren sich die Bereiche "Ökonomischer Einfluss von Innovationen" und "Verwendung von Informationstechnologien".
Bildungs- und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigte sich ob der Verbesserung Österreichs im EIS in einer Aussendung "hocherfreut". Für den angestrebten Sprung in die "Top 5 bedarf es weiterhin großer Anstrengungen von allen beteiligten Forschenden ebenso wie den finanzierenden Unternehmen und der öffentlichen Hand".
Für Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) befindet sich Österreich "am Sprung zur europäischen Innovationsspitze". Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach von einem "hervorragenden Ergebnis", das zeige, "dass sich konsequente, zielgerichtete Investitionen in die Forschung und Innovation lohnen".
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