Internationaler Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft: BM Polaschek: BMBWF setzt zahlreiche Gleichstellungs-Initiativen
Ein Thema, das entlang der gesamten Bildungslaufbahn vom BMBWF stark fokussiert wird ist der Abbau der horizontalen Geschlechtersegregation. Bspw. sind Burschen bzw. Männer in Bildungs-, Erziehungs-, Pflege- und Sozialberufen deutlich unterrepräsentiert, während dies bei Mädchen und Frauen vor allem auf den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zutrifft. Um Letzterem entgegenzuwirken hat das BMBWF 2023 den MINT-Aktionsplan MI(N)Tmachen initiiert.
Dieser beinhaltet acht Aktionslinien, die entlang der gesamten Bildungskette verlaufen, angefangen vom Kindergarten bis hin zum Hochschulabschluss. Eine dieser Aktionslinie lautet: Alle können MI(N)T machen! Dabei geht es unter anderem um den Abbau geschlechterbezogener MINT-Stereotype. Für das Hochschulsystem hat die Bundesregierung in der FTI-Strategie 2030 das ehrgeizige Ziel definiert, den Frauenanteil bei Graduierten in technischen Fächern bis zum Jahr 2030 um 5% zu steigern. "Bei der Erhöhung der Frauenanteile in diesen zukunftsträchtigen Forschungsfeldern geht es nicht nur um die Sicherstellung von guten und gefragten Jobs von morgen. Es geht viel mehr um eine Gestaltungsgerechtigkeit und -möglichkeit für die gesamte Gesellschaft", erklärt der Wissenschaftsminister.
Fortschritte bei Professorinnenanteil
Ein Blick auf die wissenschaftliche Karriereleiter an Universitäten zeigt, dass es im Jahr 2022 in Österreich 54,2% weibliche Studierende, aber nur 29,4% Professorinnen gab. Trotz dieses noch immer bestehenden Missverhältnisses gibt es aber einen positiven Trend und deutliche Fortschritte zu verzeichnen. So lag bspw. der Professorinnen-Anteil 2012 bei lediglich 21,6% (bei 53,0% weiblichen Studierenden). Diese kontinuierliche Steigerung seit 2012 bis heute um knapp 8% konnte durch gezielte Maßnahmen wie bspw. die Setzung von verbindlichen Zielen zur Erhöhung des Frauenanteils bei Professuren und Laufbahnstellen in den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten erreicht werden. "Es geht uns als zuständiges Ministerium aber nicht nur um ausgeglichene Geschlechter-Repräsentanzen, sondern auch um den Abbau struktureller Barrieren", betont Martin Polaschek. In diesem Zusammenhang ist das BMBWF bspw. bestrebt, lebensphasenbezogene, inklusive Leistungsbeurteilungsmodelle zu etablieren. Neben Forschungleistungen sollen auch Leistungen in der Lehre, in der Wissenschaftskommunikation sowie Beiträge zur hochschulischen Entwicklung stärker anerkannt werden.
Gleichstellungspläne als Chance
Auch Gleichstellungspläne sind wichtige Instrumente um Fortschritte erzielen zu können. Denn sie haben das Ziel, die Gleichstellungsthematik systematisch und strukturell in den gesamten Prozess der Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu integrieren. Die Europäische Kommission hat daher erstmals mit Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Gleichstellungspläne als verpflichtendes Kriterium für die Zuerkennung einer Forschungsförderung definiert und Gleichstellungspläne damit zu einem wesentlichen Instrument erhoben. Das BMBWF hat daher gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Initiativen gesetzt, um österreichische Hochschul- und Forschungseinrichtungen bei der (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung ihres Gleichstellungsplans zu unterstützen. Neben einem 2022 veröffentlichten Leitfaden, wurde 2023 eine Workshop-Reihe gestartet, die auf dieser Publikation aufbaut und Raum für inhaltliche Inputs, der Vorstellung von Beispielen guter Praxis und dem Austausch schaffen soll.
Rückfragehinweis: BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung Peter Stöckl, BA Pressesprecher 01 53120-5026 peter.stoeckl@bmbwf.gv.at
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