Vorerst letzte PCR-Testwoche an Schulen
An den Schulen finden diese Woche die vorerst letzten regelmäßigen verpflichtenden PCR-Tests statt. Rund ein Monat vor Schulende endet damit das seit Schulbeginn in unterschiedlicher Ausgestaltung laufende PCR-Testprogramm. Nach Pfingsten werden nur mehr bei Bedarf Antigentests eingesetzt, wenn anderweitig festgestellte Infektionen in einer Klasse auftreten. In Wien kann auf freiwilliger Basis eingeschränkt weitergetestet werden.
Gestartet wurde mit den regelmäßigen PCR-Tests im September. Damals war mindestens ein PCR-Test pro Woche (neben zwei Antigentests) verpflichtend. Später wurden zwei PCR-Tests pro Woche (neben einem Antigentest) vorgeschrieben, wobei die Umstellung aufgrund von Problemen beim Testanbieter allerdings nur zögerlich gelang. Nach Ostern ging man dann wieder auf einen PCR-Test zurück, wobei Antigentests nur mehr anlassbezogen (also bei festgestellten Infektionen in der Klasse) zum Einsatz kamen.
Eine Ausnahme bildete dabei Wien, wo schon ab September verstärkt auf PCR-Tests gesetzt wurde und mit "Alles gurgelt" (erst nur ab der Mittelschule/AHS-Unterstufe, später auch an Volksschulen) ein anderes Testsystem zum Einsatz kommt. In der Bundeshauptstadt wurden daher mehr PCR-Tests (und weniger Antigentests) durchgeführt.
Wieder Wiener Sonderweg
Am Montag testeten nun die Schüler in Niederösterreich und im Burgenland zum letzten Mal, am Dienstag folgen ihre Kolleginnen und Kollegen in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg und am Mittwoch Oberösterreich und die Steiermark. In Wien kommt es auf die jeweilige Schule an, wann der verpflichtende "Abschluss-Gurgler" erfolgt.
Die Bundeshauptstadt geht anschließend einen Sonderweg: Die Einwurfboxen an den Schulen werden dort weiter zur Verfügung stehen. Das hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Gespräch mit der APA angekündigt. Auch das gewohnte Abholregime bleibt aufrecht. Schülerinnen und Schüler können damit auf freiwilliger Basis weiter ihre "Alles Gurgelt"-Tests in der Schule abgeben. .
Allerdings werden - gemäß der Verordnung des Bundes - nur fünf Proben pro Monat ausgewertet. Nur bei behördlich angeordneten Tests, also etwa bei Verdachtsfällen, kann über dieses Kontingent hinaus getestet werden. Hacker machte keinen Hehl daraus, dass er die Schultests in der bisherigen Form gerne beibehalten hätte. Die Spielregeln seien aus dem Nichts heraus geändert worden, kritisierte er.
"Es tut nicht weh, ein bisschen unsere Kinder zu schützen", sagte Hacker. Das Screening in der Schule habe einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen geboten. Auch aktuell gebe es in Wien 200 Schulen mit Infektionsfällen, gab er zu bedenken. Völlig offen sei auch, wie es nun im Herbst weitergehe. Der Gesundheitsminister steuere in eine "Nebelwand" hinein, warnte er vor einer schwierigen Situation zu Schulbeginn.
Beim dieswöchigen Testdurchgang wurden österreichweit 784 Infektionen bei Schülern entdeckt. Das ist deutlich weniger als in der Vorwoche mit rund 1.350 - davor waren die Zahlen nur in einem deutlich geringeren Ausmaß zurückgegangen. Zum Vergleich: Im März hatte es bis zu 20.000 positive Schul-PCR-Tests pro Woche gegeben (bei allerdings zwei Testdurchgängen).
Ob und in welchem Umfang die Tests im September wieder aufgenommen werden, ist noch nicht klar. Das hänge von der Infektionssituation ab, meinte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) Anfang der Woche. Ausgeschrieben wurden sie mit dieser Einschränkung bereits.