Klima-Glossar - UN-Artenschutzkonferenz CBD
Der Rückgang der biologischen Vielfalt gefährdet nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern auch Gesundheit und Weltwirtschaft. In Kanada soll bei der 15. UN-Artenschutzkonferenz CBD ein Weg gefunden werden, die Vielfalt der Arten zu erhalten. Das Treffen von 196 Staaten musste wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden, ab kommenden Mittwoch ist es aber soweit: Ein Nachfolger für die bisherige Artenschutzstrategie muss gefunden werden, die 2020 ausgelaufen ist.
2010 wurden in der Provinz Aichi in Japan 20 Biodiversitätsziele definiert - nicht eines dieser Ziele konnte bis zum gesetzten Ziel 2020 in vollem Ausmaß erreicht werden, das ging aus dem fünften "Global Biodiversity Outlook" (2020) der UN hervor. Unter anderem wurde bis 2020 der Abschied von umweltschädlichen Subventionen und Anbaumethoden oder ein Ende der Überfischung anvisiert. Auch sollten dann etwa 17 Prozent der Landfläche und zehn Prozent der Meeresfläche geschützt sein, auf der CBD15 in Montreal soll sich das Ziel dann auf jeweils 30 Prozent bis 2030 belaufen.
Grundlage der "Aichi-Ziele" wie auch der nun zu erwarteten Nachfolger ist die Konvention über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD). Die Artenschutzkonvention CBD ist seit 1993 in Kraft und wurde im 1992 in Rio de Janeiro zur Unterzeichnung aufgelegt, also im selben Jahr wie die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC). Mit dieser verpflichteten sich die Vertragsstaaten unter anderem zur Erfassung der Bestände und zum Schutz von gefährdeten Lebensräumen samt der darin vorkommenden genetischen Vielfalt der Flora und Fauna. 1994 fand dann die erste CBD COP statt, Austragungsort war Nassau, die Hauptstadt der Bahamas.
2012 gründete die UN dann den Weltrat für Biologische Vielfalt oder Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services). Das IPBES-Sekretariat - wie auch sein Pendant, das Sekretariat des Weltklimarats IPCC - ist in der ehemaligen Hauptstadt der BRD in Bonn angesiedelt. Beide Institutionen dienen unter anderem als Beratergremium und Berichterstatter für Entscheidungsträger - 2023 soll etwa die IPBES-Studie zum Thema "Invasive gebietsfremde Arten" erscheinen.
Die UN-Artenschutzkonferenz in Kanada ist nicht nur 15. Tagung der Konferenz der Vertragsparteien (COP15) des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und der Vertragsparteien des Nagoya-Protokolls von 2010, sondern auch des Cartagena-Protokolls, dem im Jahr 2000 beschlossenen und 2003 in Kraft getretenen CBD-Folgeabkommen. Das nach dem Austragungsort in Kolumbien benannte Regelwerk behandelt den Export gentechnisch veränderter Organismen (GVO).