FWF fördert mit 1000-Ideen-Programm 20 außergewöhnliche Forschungsprojekte
Grundlagenforschung bedeutet, Neues zu entdecken. Für Forschende birgt es auch ein Risiko, in unerforschtes Terrain vorzustoßen. Mit dem 1000-Ideen-Programm fördert der Wissenschaftsfonds FWF High-Risk-Forschung an österreichischen Forschungsstätten. Im Rahmen des dritten Förder-Calls werden 20 neue Projekte im Umfang von rund 3 Millionen Euro unterstützt.
Originalität geht vor. Wie viele Forschungsprojekte jemand bereits geleitet oder wo und wie viel jemand publiziert hat, ist für das 1000-Ideen-Programm zweitrangig. Zum Zug kommen unkonventionelle Projekte und neuartige wissenschaftliche Ansätze, die das Potenzial besitzen, einen Innovationssprung auszulösen. Unter den aktuell geförderten Forschenden sind beispielsweise Anja Brunner von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die gemeinsam mit Migrant:innen musikalische Praktiken in Österreich erforscht, Frank Edenhofer von der Universität Innsbruck, der auf der Suche nach einem Jungbrunnen für das menschliche Gehirn ist, und Katharina Streit von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die den Nachweis einer Hornschuppenchronologie erbringen will.
"Wie auch in den ersten beiden Ausschreibungsrunden hat die Qualität und Vielfalt der eingereichten Projekte die Jury abermals sehr beeindruckt. Die 20 ausgewählten Projekte bilden ein breites Spektrum kreativer Ideen ab. Viele dieser Ideen haben das Potenzial, ihren jeweiligen Bereich zum Vorteil der Gesellschaft positiv zu beeinflussen", bilanziert der Juryvorsitzende James W. Kirchner die dritte Ausschreibungsrunde.
FWF-Präsident Gattringer: "Besonders originelle Forschung ermöglichen"
Mit 186 eingereichten Projekten lag die Beteiligung am dritten Förder-Call erneut auf einem hohen Niveau. Die durchschnittliche Fördersumme der aktuellen Ausschreibungsrunde beträgt rund 145.000 Euro, das gesamte Fördervolumen beträgt knapp 3 Millionen Euro. "Neben der wissenschaftlichen Qualität setzt das 1000-Ideen-Programm gezielt auch auf Originalität und Risikofreude. Damit wollen wir zu Forschung abseits der bekannten Wege ermuntern und diese auch ermöglichen", erklärt FWF-Präsident Christof Gattringer.
Die 20 geförderten Wissenschaftler:innen und ihre Wirkungsstätten
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Rajdeep Adhikari, Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik / Johannes Kepler Universität Linz
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Juan Pablo Aguilera, Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie / Technische Universität Wien
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Anja Brunner, Music and Minorities Research Center (MMRC) / Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
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Frank Oliver Stefan Edenhofer, Institut für Molekularbiologie / Universität Innsbruck
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Brandon Furey, Institut für Experimentalphysik / Universität Innsbruck
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Christoph Gammer, Erich Schmid Institut für Materialwissenschaften / Österreichische Akademie der Wissenschaften
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Florian Halbritter, St. Anna Kinderkrebsforschung GmbH
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Andreas Horner, Institut für Biophysik / Johannes Kepler Universität Linz
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Artem Kalinichenko, St. Anna Kinderkrebsforschung GmbH
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Stefan Kowarik, Institut für Chemie / Universität Graz
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Martin Kuhlwilm, The Department of Evolutionary Anthropology / Universität Wien
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Roland Lammegger, Institut für Experimentalphysik / Technische Universität Graz
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Jory Louis Albert Jonathan Lietard, Institut für Anorganische Chemie / Universität Wien
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Rita Mayrhofer, Institut für Landschaftsplanung / Universität für Bodenkultur Wien
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Marcin Osuchowski, Ludwig Boltzmann Institut für experimentelle und klinische Traumatologie / Ludwig Boltzmann Gesellschaft – Österreichische Vereinigung zur Förderung der Wissenschaft
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Katharina Rebay-Salisbury, Österreichisches Archäologisches Institut / Österreichische Akademie der Wissenschaften
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Matthias R. Schaeffer, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie / Medizinische Universität Wien
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Richard Strasser, Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie (DAGZ) / Universität für Bodenkultur Wien
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Katharina Streit, Österreichisches Archäologisches Institut / Österreichische Akademie der Wissenschaften
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Dominik Wolf, Universitätsklinik für Innere Medizin / Medizinische Universität Innsbruck
Nächster Förder-Call im Herbst 2022
Die nächste Ausschreibungsrunde zum 1000-Ideen-Programm startet im Herbst 2022. Die eingereichten Projektanträge werden in einem Doppelblind-Verfahren anonymisiert, teilrandomisiert und von einer 20-köpfigen internationalen Jury unter der Leitung von James W. Kirchner von der ETH Zürich bewertet. Auf Basis der Jury-Empfehlungen entscheidet das FWF-Kuratorium über die Förderungen.
Weitere Informationen: 1000-Ideen-Programm
Quelle: FWF-Newsletter