Klimawandel - In Österreich könnte es künftig Zedern-Wälder geben
Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen, die Wälder können sich an die Veränderungen nicht überall schnell genug anpassen. Daher wird nun im Rahmen des Kooperationsprojekts "Cedrus4Clim" mit der Universität für Bodenkultur Wien untersucht, ob bzw. welche Zedern Bäume der Zukunft sein könnte. Die ersten Versuchsflächen in Oberösterreich wurden in Aistersheim angelegt, informierte die an dem Projekt beteiligte Landwirtschaftskammer OÖ.
Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, ob Libanon- und Atlaszeder für den Anbau in Österreich taugen - bzw. Bäume mit welcher Herkunft am besten geeignet wären - und gegebenenfalls die Saatgutversorgung zu sichern. Dazu werden im Burgenland, in Niederösterreich und Oberösterreich mehrere Versuchsflächen angelegt. In Oberösterreich wurden die ersten Versuchsflächen Ende Mai auf den Waldflächen der Gutsverwaltung Dr. Heinrich Birnleitner in Aistersheim bepflanzt.
Die Hoffnung ruht vor allem auf der in der Türkei, Syrien und dem Libanon heimischen Libanonzeder. Sie erträgt längere Trockenzeiten und heiße Sommer und Experten erwarten, dass sie sich hierzulande gut anpassen würde. In Mitteleuropa wurde sie bisher nur selten angepflanzt, erste Versuche in Bayern stimmen die Forstwirte aber optimistisch: Durch die höheren Niederschläge im Vergleich zu ihrer Heimat habe die Libanonzeder gutes Wachstum gezeigt, heißt es in der Aussendung.
Großteils heimische Baumarten
Derzeit setzt man bei der Wiederaufforstung vor allem auf heimische Baumarten, um den Anforderungen des Klimawandels zu trotzen. "Es wird zusätzlich aber auch notwendig sein, Baumarten zu untersuchen, welche bereits heute unter den Klimabedingungen von morgen wachsen können", erklärte Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, die Grundidee des Projekts.
"Die in diesem Projekt erstmals für Mitteleuropa vorgesehene Kombination einer Serie von Versuchsflächen entlang eines Ost-West-Gradienten über drei Bundesländer wird nicht nur zeitnah erste Herkunftsempfehlungen vorlegen können, sondern legt auch den Grundstein für eine sichere Versorgung der heimischen Forstwirtschaft mit hochwertigem Saat- und Pflanzgut", ist Projektleiter Raphael Klumpp, Professor am Institut für Waldbau an der Boku, optimistisch. Die Libanonzeder wäre sowohl aus ökologischen Gründen zur Erhaltung des Waldes als auch für die Forst- und Holzwirtschaft in Österreich von hoher Bedeutung, so seine Einschätzung.