Frauenheilkunde in Wien während dem Nationalsozialismus
Die Ideologie des Nationalsozialismus hatte fatale Auswirkungen auch im Bereich der Medizin - von der Vertreibung und Verfolgung der jüdischen Ärztinnen und Ärzte über Zwangssterilisationen bis zu Tötungsaktionen gegen Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie. Ein Symposium an der Medizinischen Universität (Meduni) Wien am 28. März am Josephinum widmet sich nun der dunklen Periode der Geschichte der Frauenheilkunde, die etwa auch mit der Umsetzung des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses", u.a. durch den SS-Obersturmführer und Chef der I. und später der II. Wiener Universitäts-Frauenklinik Isidor Amreich, verbunden ist.
"Wie viele andere Bereiche der Medizin hat sich die Gynäkologie während des Nationalsozialismus in den Dienst eines mörderischen Regimes und dessen rassistischer und eugenischer Ziele gestellt. Die Aufarbeitung dieser Verstrickungen ist ein seit langem fälliger Schritt", wurde Herwig Czech, Meduni-Professor für Geschichte der Medizin, in einer Aussendung zitiert. Mit dem Symposium soll vor allem auch auf die Schicksale jener Personen hingewiesen werden, die unter dem Regime des Nationalsozialismus gelitten haben.
Service: https://frauenheilkunde.meduniwien.ac.at