AGES Jahresbericht 2018
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat ihren Jahresbericht 2018 präsentiert. Schwerpunkte darin sind unter anderem die Themen Digitalisierung, Klima, Afrikanische Schweinepest, aber auch ein Überblick über Probenanalysen, Schwerpunktaktionen und die Forschungstätigkeit.
Schwerpunkt Digitalisierung
Computergestützte Datenanalysen der AGES liefern die Grundlagen für automatisierte Kontrollsysteme, für Bilderkennungsprogramme wie z. B. im Österreichischen Brustkrebsscreening-Programm, für Stichprobenpläne in der Zoonosenüberwachung und Lebensmittelkontrolle oder für die Ausbreitungsprophylaxe von Tierseuchen. Die AGES nützt bereits seit ihrer Gründung digitale Unterstützung in ihren wesentlichen Kernaufgaben in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Arzneimittel, Medizinprodukte sowie Tiergesundheit, Öffentliche Gesundheit, Strahlenschutz und Ernährungssicherung.
Schwerpunkt Klima
Die AGES führt seit 2018 ein so genanntes Hitze-Mortalitätsmonitoring durch: Mit diesem System lässt sich zeitnah modellieren, ob Hitzewellen mehr Todesopfer in der Bevölkerung fordern. In diesem Fall können Behörden Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kuranstalten, Kindergärten, mobile Pflegedienste, ÄrztInnen oder Einsatzorganisationen über einen erhöhten Versorgungsbedarf in Kenntnis setzen.
Der Klimawandel begünstigt die Ansiedlung vormals "exotischer" Zecken und Mücken bzw. führt zu einer Ausdehnung ihrer Siedlungsgebiete. Die 2018 etablierte Zecken-Website der AGES liefert einen wichtigen Beitrag für die Öffentliche Gesundheit, da durch Zecken übertragene Krankheiten künftig an Bedeutung gewinnen werden.
Schwerpunkt Afrikanische Schweinepest
Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest in einem Staat hat für die betroffene Wirtschaftssparte massive wirtschaftliche Auswirkungen. Um ein Einschleppen dieser Seuche möglichst lange zu verhindern, wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) Informationen zielgerichtet an TierärztInnen, SchweinehalterInnen, JägerInnen sowie Reisende vermittelt.
Wissen offen und transparent
AGES-AnalytikerInnen untersuchten 2018 über 645.000 Proben. Die gewonnenen Daten bildeten die Grundlage für mehr als 42.000 Gutachten und Risikobewertungen zu den unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, z. B. dem Wiederauftreten der Brucellose, der Überwachung von Trinkwasser und Badegewässern, der Untersuchung von Schadstoffen in Palmöl, der Analyse von illegalen Arzneimitteln aus dem Internet oder der analytischen Zuordnung von lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen. Ergebnisse von 60 Schwerpunktaktionen aus der amtlichen Lebensmittelkontrolle wurden auf AGES-Wissen aktuell online veröffentlicht. 17.000 AbonnentInnen nutzten 2018 das AGES-Service Produktwarnungen und Produktrückrufe, über das die AGES Informationen zu Rückrufen von Lebensmitteln und Kinderspielzeug, Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie von Produkten, die dem Produktsicherheitsgesetz 2004 unterliegen, bietet. Zusätzlich verwendeten über 20.000 NutzerInnen die Gratis-App.
Angewandte Forschung zum Nutzen von KonsumentInnen, Wirtschaft und Behörden ist ein wesentliches Aufgabengebiet der AGES. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 28 Forschungsprojekte in der AGES beendet. 83 Forschungsprojekte befanden sich in Bearbeitung. Im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft im 2. Halbjahr 2018 nahmen AGES-ExpertInnen an zahlreichen hochkarätigen Meetings und Veranstaltungen in den Bereichen Öffentliche Gesundheit, Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit sowie Arzneimittel- und Medizinproduktesicherheit teil.
Quelle: AGES
Service: Der Jahresbericht zum Download: http://go.apa.at/kdyg4Zsi