OeNB stellt Finanzierung für Wirtschaftsforscher um
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) stellt ihr Förderungsregime für die heimischen Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo, IHS und WIIW radikal um. Für 2022 soll noch alles gleich bleiben, es gibt eine ähnliche Förderung wie in den Vorjahren. Danach sollen sich die Institute um Forschungsgelder bewerben, dazu wird es Ausschreibungen geben. Das hat laut "Standard" (Mittwoch-Ausgabe) das Direktorium unter Gouverneur Robert Holzmann beschlossen.
Der Generalrat, das Aufsichtsgremium der OeNB, soll die Systemumstellung in seiner Sitzung am Donnerstag absegnen. Zuletzt, 2020, lag die OeNB-Förderung beim Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) bei 1,734 Mio. Euro im Jahr, beim Institut für Höhere Studien (IHS) bei 1,3 Mio. und beim Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) bei 600.000 Euro. Diese Basisabgeltung steigt dem Bericht zufolge für 2022 auf 1,85 Mio. Euro (Wifo), 1,5 Mio. Euro (IHS) sowie auf 630.000 Euro (WIIW). In Summe ergeben sich somit 3,98 Mio. Euro, so der Bericht.
Für die Zeit danach wird die OeNB ihre Förderstrategie in Richtung mehr Wettbewerb umstellen und ihr Wirtschaftsforschungsbudget ausschreiben, auch andere Einrichtungen können sich dann darum bemühen. Wifo, IHS und WIIW würden nicht automatisch gefördert und Studienaufträge bekommen.
Neue Förderperiode von 2022 bis 2024
Die erste neue Förderperiode läuft laut Zeitung von 2022 bis 2024, in der Zeit werde die OeNB laut Planung rund 12 Mio. Euro fürs Forschungssponsoring springen lassen. Schon im ersten Quartal 2022 solle die erste Ausschreibung erfolgen, die Entscheidung über den Zuschlag dann im September 2022 fallen. Sollten Wifo, IHS oder WIIW der Notenbank dabei nicht als förderwürdig erscheinen, gibt es ab da auch kein Geld mehr von der OeNB. Sollten die Institute 2022 die Ausschreibung aber gewinnen, würde ihre jeweilige Basisabgeltung für 2022 auf die Auftragssummen angerechnet werden.
Ursprünglich war vorgesehen gewesen, die Basisabgeltung der drei Institute bereits 2022 um zwei Drittel zu kürzen. Der Plan wurde in letzter Sekunde revidiert, laut "Standard" nicht zuletzt, weil die neuen Institutschefs bei ihren Vertragsverhandlungen mit anderen Rahmenbedingungen gerechnet hatten.
Das Jahresbudget des Wifo beläuft sich eigenen Angaben zufolge derzeit auf etwas über 13 Mio. Euro. 4,2 Mio. kommen aus dem Finanzministerium, 2,4 Mio. von den Sozialpartnern, 1,7 Mio. aus der OeNB, der Rest aus Auftragsforschung, hatte am Dienstag die "Wiener Zeitung" berichtet. Und auch beim IHS ist die öffentliche Hand der wichtigste Geldgeber. Über 3 Mio. Euro und damit ein Drittel des Jahresbudgets kommen aus dem Finanzministerium.