Grazer IWF feiert 50. Geburtstag mit Ausstellung "Mission Possible"
Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung. "Mission Possible" nennt sich die Schau im Center of Science Activities (CoSA) im Universalmuseum Joanneum. Anhand eines großen Comics wird eine fiktive Weltraummission dargestellt, durch die die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck von der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts bekommen sollen.
Gegründet wurde das IWF 1971, die Ausstellung hätte im vorigen Winter stattfinden sollen. Sie musste coronabedingt verschoben werden und kann nun - gerade noch im Jubiläumsjahr - eröffnet werden. Gestaltet wurde sie vom Grazer Kindermuseum Frida & Fred. "Die Ausstellung ist ein Wissenschaftscomic, der komplexe Inhalte vermittelt. Unsere Arbeit wurde hier publikumstauglich umgesetzt", meinte IWF-Direktorin Christiane Helling bei einer Presseführung. "Das Team vom IWF hat uns mit leuchtenden Augen von vergangenen, aktuellen und zukünftigen Projekten erzählt, und wir wollten diese Begeisterung weitergeben", beschrieb Kuratorin Bettina Deutsch-Dabernig, die hofft, dass sich "die Besucher auf eine Reise begeben und neue Erkenntnisse gewinnen".
Die Planung erfolgte noch unter dem früheren IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann, der bis zu seinem Pensionsantritt im Oktober 2021 das Institut leitete. "Wir möchten die Besucher mitnehmen auf eine Reise durchs Sonnensystem und darüber hinaus", erklärte er und verwies auf 39 Weltraummissionen in den letzten 50 Jahren, an denen das Grazer Institut beteiligt war.
Werk von Comiczeichner Chris Scheuer
Wer möchte, bekommt gleich beim Eintritt einen "Boarding Pass", der auf einem Rundgang durch die Ausstellung ausgefüllt werden kann und ein Gewinnspiel beinhaltet. Herzstück ist ein rund 30 Meter langer, raumfüllender Comic von Chris Scheuer. Inhaltlich geht es um die Erforschung des Eismondes Enceladus, der einer der größten Saturnmonde ist. In 21 Bildern wird dargestellt, wie so eine Mission aussehen würde: Von der Idee über die Ausschreibung, Finanzierung, internationale Kooperation, Experimente im Labor, Erstellen von Prototypen bis zum Warten auf die Messergebnisse, die erst nach langer Zeit die Erde erreichen, ist alles in bunten Bildern dargestellt.
Vor den Zeichnungen befinden sich kleinere Objekt, die zum näheren Hinschauen einladen und mittels QR-Code Informationen preisgeben. Diese Messgeräte oder Ähnliches sind anders als der Comic real und geben einen Eindruck davon, was alles benötigt wird und wie kompliziert die Arbeit tatsächlich ist.
In einem Nebenraum haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, selbst einiges auszuprobieren und anzuschauen. Da kann beispielsweise mit Vakuum experimentiert oder in einem Film die Herstellung von Messgeräten in einem Reinraum verfolgt werden.
Service: "Mission Possible" Ausstellung im CoSA im Universalmuseum Joanneum, von 18.12.2021 bis 11.9.2022. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr: www.museum-joanneum.at