Kein Aufschwung ohne Forschung
Österreich steht vor zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen. Als rohstoffarmes Land sind Forschung, Technologie und Innovation (FTI) unabdingbar mit Wohlstand, Wachstum und Aufschwung verbunden. Die österreichischen Forschungseinrichtungen und Förderagenturen ("Fofinag"-Institutionen) drängen darauf, diese Themenbereiche langfristig abzusichern und fordern die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf, die folgenden Punkte ins Regierungsprogramm aufzunehmen und umzusetzen.
4 % Forschungsquote: Gleichziehen mit den Besten
Jeder in die Forschung investierte Euro kommt doppelt zurück. Um Forschung zu fördern, die forschungsstarke Wirtschaft und Industrie zu unterstützen und zu den forschungsstärksten Ländern aufzuschließen, muss Österreich bis 2030 eine Forschungsquote von 4 % erreichen. Das bedeutet ein Budget für den dreijährigen FTI-Pakt ( 2027-2029) von rund 7 Milliarden Euro (plus 1,7 Milliarden gegenüber 2024-2026). Dabei sollte insbesondere der Anteil der kompetitiv vergebenen Mittel gesteigert werden. Forschungsgelder sind keine bloßen Ausgaben oder Subventionen. Sie sind eine unverzichtbare Zukunftsinvestition zur Sicherung der zukünftigen Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit Österreichs.
3+3-Budget: Mehr Risiko in radikal neuen Feldern
Die dreijährigen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen des Bundes ermöglichen den Forschungseinrichtungen (und Universitäten) sowie den Unternehmen neue Investitionen. Die Unsicherheit ist aber groß, was nach diesen drei Jahren sein wird. Um mutig und radikal neue Felder zu erschließen, ist eine längere Sichtweise notwendig. Wir schlagen eine 3+3 Jahresplanung vor: drei sicher finanzierte Jahre und drei weitere Jahre des Ausblicks.
Erhalt des FZÖ: Neue Aufgaben für Zukunftsfonds
Der Fonds Zukunft Österreich (FZÖ) fördert maßgeblich kooperative und innovative Projekte, die neue Wege beschreiten, Schlüsseltechnologien stärken und sich der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen annehmen. Nun muss ein Strategieprozess eingeleitet werden, um die zukünftigen Aufgaben des FZÖ bei ausreichender Dotierung weiterzuentwickeln. Gleichzeitig muss die bisher teils aus dem FZÖ erfolgte Finanzierung von Basisaufgaben der Förderagenturen geeignet sichergestellt werden.
Unis, FHs, Forschungseinrichtungen: Zusammenarbeit von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung
Damit Österreich an die Spitze der forschungsstärksten Länder kommt, ist Zusammenarbeit über den gesamten Forschungsbogen von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zur Verwertung in der Industrie notwendig. Einzelmaßnahmen und "Klein- Klein" sind im Forschungsbetrieb abzulehnen. Wir fordern diese gemeinsame Sichtweise auch durch einen gemeinsam entwickelten FTI- Pakt.
Schnell-Verfahren: Hürden für Forschende aus dem Ausland abbauen
Forschung ist international und lebt von der Vernetzung mit dem Ausland. Wir suchen die besten Köpfe aus aller Welt. Das österreichische Einwanderungssystem darf keine Hindernisse für die Beschäftigung exzellenter Forschender aus Drittstaaten darstellen. Die Einführung eines Fast-Track-Verfahrens bei der Vergabe der Rot- Weiß-Rot-Karte an Spitzenforschende würde dazu beitragen, Hürden abzubauen und die Attraktivität zu steigern.
Unterzeichner:innen:
- Brigitte Bach, Andreas Kugi, Alexander Svejkovsky, AIT Austrian Institute of Technology
- Sylvia Bauer-Beck, Andreas Schaffhauser, GeoSphere Austria
- Jakob Calice, OeAD-GmbH ー Agentur für Bildung und Internationalisierung
- Henrietta Egerth, Karin Tausz, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
- Heinz Faßmann, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
- Christof Gattringer, Ursula Jakubek, FWF - Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
- Martin Gerzabek, Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG)
- Martin Hetzer, Georg Schneider, Institute of Science and Technology Austria (ISTA)
- Christina Hirschl, Silicon Austria Labs
- Bernhard Sagmeister, aws - Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH
- Elvira Welzig, Marisa Radatz, Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG)
Rückfragehinweis: Sven Hartwig Leiter Öffentlichkeit & Kommunikation Österreichische Akademie der Wissenschaften Telefon: +43 1 51581-1331 E-Mail: sven.hartwig@oeaw.ac.at Website: https://www.oeaw.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/1277/aom
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