Erinnerung und Aufklärung: Lernplattform zum Völkermord an Roma und Sinti wird vom OeAD vorgestellt – romasintigenocide.eu
Anlässlich des Internationalen Tags der Roma/Romnja veranstaltet das österreichische Parlament in Kooperation mit Österreichs Bildungsagentur OeAD am 8. April 2024 eine Festveranstaltung. Im Anschluss daran wird im Rahmen eines Webinars des OeAD-Programms ERINNERN:AT die 12-sprachige Informations- und Lernwebsite romasintigenocide.eu vorgestellt – ein umfassendes Bildungsangebot zur Aufklärung über den Völkermord an den Roma und Sinti während des Zweiten Weltkriegs. Die Webseite zielt darauf ab, Wissen zu vermitteln und die Anerkennung der Opfer zu fördern, während sie auch auf die anhaltende Diskriminierung aufmerksam macht. Sie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit neuen Inhalten und Features lanciert.
Über die Lernwebsite romasintigenocide.eu
Die Website romasintigenocide.eu ist eine Lernplattform, die grundlegendes Wissen über den Völkermord an den europäischen Sinti, Sintizze, Roma und Romnja vermittelt. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren ebenso wie an Lehrkräfte und alle, die sich über die Geschichte des Genozids an den Roma und Sinti informieren möchten. Die Website steht in 12 Sprachen zur Verfügung, darunter auch in den beiden Roma-Sprachen, Romanes und Kalderash. In über 70 kompakten und frei kombinierbaren Arbeitsblättern werden verschiedenste Aspekte des Genozids, dessen Nachwirkungen und Aufarbeitung thematisiert. Im Zuge einer Neugestaltung wurde die Website um neue Inhalte erweitert und die Benutzeroberfläche optimiert – alle Materialien können sowohl online bearbeitet als auch als PDF für den Einsatz im Unterricht heruntergeladen werden.
Die Lernenden befassen sich mit verschiedensten Quellen, einzelnen Biografien sowie Orten der Verfolgung und Vernichtung und bekommen länderspezifische Informationen zur Geschichte. Die Themenauswahl sowie Übersetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher europäischer Organisationen der Roma und Sinti sowie unter Mitarbeit von Fachhistorikerinnen und Fachhistorikern aus den betroffenen Ländern.
Begleitet wurde die gesamte Entwicklung der Website von einem internationalen Steering Committee, in dem die beauftragenden und finanzierenden Organisationen vertreten waren: die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA Committee on the Genocide of the Roma), die Fondation pour la Mémoire de la Shoah und das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF).
"Im Regierungsprogramm haben wir die Stärkung der schulischen Erinnerungskultur festgeschrieben. Die Lernwebsite romasintigenocide.eu leistet dazu einen wertvollen Beitrag, indem sie etwa die Lebensgeschichte der österreichischen Auschwitzüberlebenden Ceija Stojka vermittelt, die lange als Zeitzeugin an Schulen aktiv war. Der Internationale Roma-Tag verweist aber auch auf heute: Das BMBWF bekennt sich klar zum Minderheitenschulwesen und zum Romanes Unterricht. Die Diskriminierung von Roma und Sinti hat heute im Bildungswesen keinen Platz, dafür setze ich mich ein", so Bundesminister Martin Polaschek.
Die schulische Vermittlung des Genozids im Mittelpunkt
Etwa eine halbe Million Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze wurden von den Nationalsozialisten und ihren Verbündeten ermordet. Doch erst spät wurde diese Volksgruppe als Opfer der NS-Zeit anerkannt. Das OeAD-Programm ERINNERN:AT widmet sich 2024 in einem Jahresschwerpunkt dem Genozid an den europäischen Roma und Sinti sowie der schulischen Vermittlung dieses Themas. In diesem Rahmen erfolgte auch die Neugestaltung der Lernwebsite romasintigenocide.eu.
"Über den Völkermord an den Roma und Sinti ist heute noch immer sehr wenig bekannt, zu selten wird dieser in Bildungskontexten thematisiert. Mit unserem Programm ERINNERN:AT begegnen wir dieser Lücke im Bildungssystem und wollen ein Bewusstsein für die Geschichte des Genozids schaffen – dabei geht es auch darum, heutiger Diskriminierung von Roma und Sinti entgegenzutreten", betont der Geschäftsführer von Österreichs Bildungsagentur OeAD, Jakob Calice.
Im Laufe des Jahres 2024 entwickelt und organisiert der OeAD mit seinem Programm ERINNERN:AT weitere Veranstaltungen und Bildungsangebote zum Thema Genozid an den Roma und Sinti. Alle Informationen zum Jahresschwerpunkt
Mit seinem Programm ERINNERN:AT beschäftigt sich der OeAD mit dem Lehren und Lernen über Nationalsozialismus, Holocaust sowie der Prävention von Antisemitismus durch Bildung. Mehr Informationen unter www.erinnern.at
Rückfragehinweis: OeAD - Agentur für Bildung und Internationalisierung Mag. Ursula Hilmar 01/534 08-270 presse@oead.at www.oead.at
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