Länder überzogen Lehrer-Stellenpläne deutlich seltener
Die Bundesländer haben im Schuljahr 2022/23 die Stellenpläne für die Lehrer an den allgemeinbildenden Pflichtschulen (Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschulen, Polytechnische Schulen) in einem deutlich geringeren Ausmaß überzogen als in den Jahren davor. Insgesamt wurden die Pläne um rund 570 Stellen überzogen, zeigt die Beantwortung einer Anfrage der NEOS durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Allein die Hälfte davon entfiel auf Vorarlberg.
Demgegenüber hielten das Burgenland, Niederösterreich und Salzburg den Stellenplan exakt ein. Konkret überzog Vorarlberg um 283 Dienstposten, Wien um 96, Kärnten und Oberösterreich jeweils um etwas mehr als 50 sowie die Steiermark und Tirol um etwas mehr als 40 Stellen.
Die durch die Überziehung entstandenen Zusatzkosten betrugen 2022/23 insgesamt knapp 40 Mio. Euro. Zwei Drittel davon trägt das jeweilige Land, ein Drittel der Bund.
Im Vergleich zu den Vorjahren gingen die Überschreitungen deutlich zurück. 2021/22 wurde noch um rund 1.00 Posten überzogen, 2020/11 um 1.300. Davor war auch ein Überzug von mehr als 2.000 Stellen an der Tagesordnung. Zum Vergleich: Derzeit gibt es insgesamt rund 65.400 (genehmigte) Planstellen im Bereich der allgemeinbildenden Pflichtschulen.
NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg-Sarre forderte ein grundsätzliches Überdenken des derzeitigen Systems: "Die enormen Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Einhaltung der Stellenpläne zeigen, wie intransparent die Zuteilung von Geld- und Personalressourcen in Österreichs Schulsystem organisiert ist." Sinnvoller wäre, dass die Schulen einen Fixbetrag pro Schülerin oder Schüler, ergänzt um einen Chancenbonus, bekommen.
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