Industrie beim EFA 2023: Mutig und strategisch in Deep-Tech investieren
Innovative Ökosysteme für Deep-Tech Innovationen - Zukunftstechnologien erfolgreich umsetzen
"Die Schlüsseltechnologien der Zukunft sichern die technologische Souveränität und damit die Wettbewerbsfähigkeit Europas und Österreichs. Dabei sind die Forcierung der Zusammenarbeit in Ökosystemen aus Wissenschaft, Startups und Industrie sowie der Ausbau des Risikokapitalmarkts entscheidende Faktoren", so die zentrale Botschaft der Content Session des Vereins zur Förderung von Forschung und Innovation (vffi) und der Industriellenvereinigung (IV) im Rahmen der Europe in the World Days des diesjährigen Europäischen Forums Alpbach.
Unter der Moderation von Markus Wanko (XISTA) diskutierten Thomas Andersen (DeepTech Alliance), Robert Axmann (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Daniela Buchmayr (Sarcura), Isabella Hermann-Schön (Round2 Capital) und Georg Kopetz (TTTech Computertechnik), wie Europa und Österreich bei der Entwicklung und Kommerzialisierung von Schlüsseltechnologien der Zukunft wie z.B. Quanten- und Weltraumtechnologien, Materialwissenschaft oder grünen Technologien eine führende Rolle einnehmen kann.
"Mit der "Neuen Europäischen Innovationsagenda" hat die Europäische Kommission die Richtung vorgegeben und wichtige Initiativen gesetzt, um technologieintensive Innovationen in Europa zu forcieren", hebt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, die europäische Perspektive hervor und meint weiter: "Die Initiativen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Forschungs- und Innovationsstandorts und für die Positionierung Europas im vermehrten globalen Technologiewettbewerb." Auch tragen technologieintensive Innovationen zur Bewältigung der grünen und digitalen Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft bei. "Bei der Entwicklung und Kommerzialisierung dieser Innovationen sind die Wissenschaft, Startups und Industrie wichtige Partner. Technologieintensiven, europäischen Startups kommt dabei besondere Bedeutung als Transformatoren der Innovation in global erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen zu. Daher ist es besonders wichtig, dass bei der Umsetzung der "Neuen Europäischen Innovationsagenda" der Fokus auf der Verbesserung des Umfelds für Deep-Tech Startups liegt", so Neumayer.
Österreich und andere europäische Länder sind in einzelnen Bereichen oftmals führend in der Grundlagenforschung. Die Kommerzialisierung - die Umsetzung der Forschungsergebnisse in global erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen - wird dann jedoch in anderen Regionen der Welt schneller und konsequenter vorangetrieben. "Daher müssen wir in Österreich und Europa unsere Anstrengungen erhöhen, um technologieintensive Innovationen rascher und zielgerichteter in den globalen Markt zu bringen. Nur so können wir die technologische Souveränität und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Europa und Österreich sichern", meint Neumayer.
Innovative Ökosysteme ausbauen
"Ein zentraler Baustein ist der Ausbau von Multi-Stakeholder Ökosystemen in denen internationale Top-Forschende, Deep-Tech Startups und forschungsstarke Leitbetriebe gemeinsam die Schlüsseltechnologien der Zukunft vorantreiben", hält Neumayer fest. Technologieintensive Innovationen erfordern oftmals eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer unterschiedlicher Partner. In Multi-Stakeholder Ökosystemen kann eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe und über Organisations- und Branchengrenzen hinweg gelingen. "Dazu braucht es ein starkes Bekenntnis der Politik, aber auch der Wissenschaft, um das Entstehen und den kontinuierlichen Ausbau solcher Ökosysteme in Österreich durch entsprechende Rahmenbedingungen und ausreichende Finanzierung zu unterstützen", bekräftigt Neumayer.
Finanzierung für Deep-Tech Innovationen mobilisieren
Die Entwicklung und Kommerzialisierung von Deep-Tech Innovationen erfordert einen hohen Kapitaleinsatz und ist von großen Markt- und Technologierisiken geprägt. Die Sicherstellung einer entsprechenden Finanzierungsbasis durch einen gut ausgebauten Risikokapitalmarkt ist daher ein zentraler Faktor, um europäische Deep-Tech Startups groß zu machen und ein Abwandern von Technologie in andere Regionen zu verhindern. Europa und insbesondere Österreich haben beim Thema Venture Capital jedoch noch immer Nachholbedarf gegenüber Asien und den US. "Wir müssen daher in Europa und Österreich den Risiko- und Wachstumskapitalmarkt mit Nachdruck stärken. Dazu braucht es die Umsetzung steuerlicher und regulativer Maßnahmen zur stärkeren Mobilisierung von Risikokapital wie etwa durch die Schaffung einer VC-Fondsstruktur oder eines Dachfonds sowie durch Kapital aus z.B. Stiftungen", so Neumayer und ergänzt abschließend: "Hier muss die Politik überfällige Weichenstellungen setzen und die europäischen Initiativen konsequent nutzen."
Rückfragehinweis: SIMON SLOWIK stv. Pressesprecher Bereich Strategie & Kommunikation Industriellenvereinigung Schwarzenbergplatz 4 / 1031 Wien Tel +43 1 71135 7516 Mobil +43 664 841 2961 simon.slowik@iv.at www.iv.at
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