Digitale Werkzeuge sollen älteren Menschen Kunst nahe bringen
Viele ältere Personen haben beispielsweise aufgrund von eingeschränkter Mobilität keinen direkten Zugang zu Kunst und Kultur. Dem soll im vom Austrian Institute of Technology (AIT) koordinierten Projekt BeauCoup mithilfe von neuen Technologien entgegengewirkt werden. In einer im März startenden Studie wollen die Beteiligten drei zu diesem Zweck entwickelte "Toolboxen" unter Einbindung der Zielgruppe testen.
Mithilfe eines multisensorischen Ansatzes soll älteren Menschen in ihrem Zuhause oder auch im Altersheim der individuelle Zugang zu Museen, Ausstellungen, Gemälden und Kunstwerken barrierefrei ermöglicht werden, erklärte AIT-Forscher und Projektleiter Andreas Sackl in einer Aussendung. Außerdem könnten so die kognitiven Fähigkeiten und die Interaktionen mit anderen Menschen gefördert werden.
Für barrierefreie Kunsterlebnisse sollen drei "Toolboxen" sorgen, die zum Teil auf früheren Forschungsprojekten aufbauen und zusammen mit den künftigen Anwendern entwickelt wurden. Bei "The Bag" handle es sich um eine Art "Rucksack" mit analogen und digitalen Hilfsmitteln, der die Erkundung einer Stadt auf eigene Faust ermögliche - etwa mittels Videos in einer mobilen App oder durch taktile Postkarten oder Reliefe.
Pop-up-Ausstellungen via Tablet
"The Box" beinhalte unter anderem Werkzeuge zum Lesen vergrößerter Drucke oder zum Experimentieren mit Geschmack und Geruch, beispielsweise über "Duftkarten", und erlaube den Besuch virtuell kuratierter Pop-up-Ausstellungen via Tablet. "The Screen" wiederum ist eine Tablet-App über die man aus der Ferne an interaktiven Themenführungen zu ausgewählten Orten und Sehenswürdigkeiten teilnehmen kann. Möglich sei dabei auch die Kommunikation mit dem Tourguide oder mit anderen Personen. In einer Studie unter Beteiligung von europaweit rund 200 älteren Menschen soll ab März die Brauchbarkeit der "Toolboxen" überprüft werden.
Am Projekt BeauCoup (Building Active User Experience to Bring Culture to the People), das noch bis Herbst 2024 läuft und im Rahmen des EU-Programms "Active and Assisted Living" (AAL) gefördert wird, nehmen zehn Partner aus fünf europäischen Ländern teil. Hierzulande sind die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen, VRVis, NOUS und Sign Time im Konsortium vertreten.