Gewerkschaft fordert Maßnahmen gegen Lehrermangel
Die Pflichtschullehrer-Gewerkschaft hat eine Resolution verabschiedet, in der Maßnahmen gegen den Lehrermangel - und die damit einhergehenden Belastungen der Beschäftigten - gefordert werden. Das teilte die Gewerkschaft am Mittwoch via Aussendung mit. Verlangt werden "wirksame und nachhaltige Maßnahmen gegen fehlendes pädagogisches Fachpersonal". Auch ein Streik wird nicht ausgeschlossen.
"Viele Politikerinnen und Politiker haben leider den Bezug zu den Menschen und den interessierten Blick auf die Realität verloren", hieß es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Ein typisches Beispiel sei der Umgang der Politik mit dem "von uns schon lange vorhergesagten" Mangel an gut ausgebildeten Lehrkräften und der damit verbundenen Überlastungen der Lehrerinnen und Lehrer.
Gefordert wird nun etwa, die "Flut an praxisuntauglichen Reformen und nicht evaluierten pädagogischen Innovationen" zu stoppen. Für alle Pflichtschulen soll es zudem professionelles Unterstützungspersonal geben. Gewünscht werden hier nicht nur pädagogisch ausgebildete Kräfte, sondern auch Unterstützer aus den Bereichen Administration, Sozialarbeit oder Gesundheit. Gewünscht wird auch der Ausbau der Ressourcen was Technik und Räumlichkeiten anbelangt.
Sonderpädagogischer Förderbedarf an "reale schulische Notwendigkeiten" anpassen
Der sonderpädagogische Förderbedarf solle weiters "mit all seinen Facetten" an die realen schulischen Notwendigkeiten angepasst werden. Ausdrücklich wird auch eine bessere Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern gefordert. Weiters solle die Verwaltung und die Bürokratie auf das "unbedingt Notwendige" reduziert werden. Die Bildungsbehörden sollten zu Serviceeinrichtungen für die Schulen umgebaut werden, befindet man.
"Die Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer fordert daher alle (bildungs-)politisch Verantwortlichen in unserem Land mit Nachdruck auf, endlich den enormen schulischen Herausforderungen weitsichtig und nachhaltig zu begegnen", heißt es in der laut Aussendung von allen Fraktionen beschlossenen Resolution weiter. Und es werden weitere Schritte nicht ausgeschlossen: "Zur raschen Umsetzung unserer Forderungen behalten wir uns entsprechende gewerkschaftliche Maßnahmen in der gesamten Bandbreite vor!"
Die Minderheitsfraktion der Unabhängigen LehrergewerkschafterInnen (ÖLI-UG) hatte sich bereits gestern für die Vorbereitung solcher Maßnahmen ausgesprochen. Man trete für einen geschlossenen gewerkschaftlichen Arbeitskampf ein, wurde heute in einer Aussendung klargestellt. Allerdings wurde auch darauf verwiesen, dass es für einen Streik nicht die Zustimmung der Gewerkschaft oder der Personalvertretung brauche - wie es laut der Fraktion die Wiener Ärztinnen und Ärzte gerade vorgezeigt hätten. Am Freitag war in der Notaufnahme in der Klinik Ottakring eine Stunde lang die Arbeit niedergelegt worden.