"Tore der Erinnerung" auf Uni-Wien-Campus wurden neu gestaltet
Anlässlich der Eröffnung des Campus der Universität Wien im Jahr 1998 wurden die 23 Ein- und Übergänge nach berühmten Forscherinnen und Forschern bzw. anderen bekannten Persönlichkeiten benannt. Außerdem wurden Hinweistafeln zu deren Biografien angebracht. Nun wurden diese "Tore der Erinnerung" inhaltlich nach dem neuesten Wissensstand überarbeitet und grafisch im Corporate Design der Universität gestaltet, hieß es bei der Präsentation am Montag.
An der Idee wurde festgehalten: Die Namen der durch ein Tor Geehrten wurden von den damaligen Fakultäten ausgewählt. Dazu kam das "Tor der 'heimlich Schwangeren'", das an die Zeit der Errichtung des Allgemeinen Krankenhauses und seiner Gebärabteilung ab 1784 erinnert. Dort wurde auch Tausenden ledig gebärenden Frauen geholfen.
Tore erinnern an prominente Wissenschafterinnen und Wissenschafter
Die Tore erinnern einerseits an prominente Wissenschafterinnen und Wissenschafter wie die Sozialforscherin Marie Jahoda, den Aufklärer und ehemaligen Rektor Joseph von Sonnenfels oder den Geologen und Paläontologen Eduard Suess. Außerdem wurde bei einigen Toren darauf geachtet, mit der Benennung gleich mehrere Personen zu ehren - etwa mit dem "Freud-Tor" neben dem Psychoanalytiker Sigmund Freud auch seine in der gleichen Disziplin tätige Tochter Anna oder mit dem "Richter-Tor" neben der Romanistin Elise Richter auch ihre Schwester Helene, eine Anglistin. Das "Menger-Tor" wiederum erinnert sowohl an den Volkswirtschafter und Begründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie Carl Menger als auch seinen Sohn Karl, der als Professor für Mathematik wirkte.
Die neu gestalteten Erklärungstafeln zu den Toren sind nun größer und mit Porträts der Geehrten ausgestattet. Außerdem wurden die Ehrungen des Philologen Albin Lesky und der Medizinhistorikerin Erna Lesky wegen deren NS-Belastung beendet und stattdessen ein "Tietze-Tor" für das Kunsthistoriker-Paar Hans Tietze und Erica Tietze-Conrat geschaffen. Das "Beth-Tor" wurde auch nicht mehr nur dem Theologen Karl Beth gewidmet, sondern ebenso seiner Frau, der Juristin und Soziologin Marianne Beth.