Wr. Neustädter MedAustron mit neuer Behandlungsmethode bei Augentumor
Im Ionentherapie- und Forschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt wird auf eine neue Methode bei Augentumoren gesetzt. Ein erster Patient mit Aderhautmelanom sei im vergangenen November mit Protonen behandelt worden, wurde mitgeteilt. Insgesamt ist in der Einrichtung seit Inbetriebnahme Ende 2016 mehr als 2.700 Menschen geholfen worden, betonte Niederösterreichs Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP).
Die österreichweit erste Protonenbehandlung eines Patienten mit Aderhautmelanom - dem häufigsten primären Augentumor - stelle einen "bedeutenden Meilenstein" dar, hieß es anlässlich eines Pressetermins in einer Aussendung. Eine "erfolgreiche Integration in die bestehenden Systeme und Workflows" ermögliche MedAustron ab sofort die Behandlung solcher Melanome. Aufgrund der Ionentherapie könnten "sensible Strukturen in unmittelbarer Nähe" optimal geschont werden.
"Die Herausforderung bestand darin, die Augenbehandlung mit der Präzision dieser Anlage umzusetzen und gleichzeitig ein System zu entwickeln, das flexibel ist und nach Bedarf ab- und aufgebaut werden kann", hielt der ärztliche Direktor und Geschäftsführer Eugen B. Hug fest. Durch diese Flexibilität lasse sich das System "gut in den Klinikalltag integrieren".
250 Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen sind tätig
Rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen sind im MedAustron tätig. Die Studienabteilung der Einrichtung wird für die Jahre 2025 bis 2029 mit bis zu 1,8 Millionen Euro durch das Land Niederösterreich gefördert. "Dadurch können die Forschungsergebnisse noch rascher an Patientinnen und Patienten gebracht werden - Forschung, die Leben rettet", strich Pernkopf hervor.