Stichwort: Open Innovation
Unter den Begriff "Open Innovation" (OI) wird die Öffnung des Innovationssystems auf möglichst allen Ebenen für breitere Bevölkerungsschichten verstanden. Durch das Einbeziehen von Nicht-Experten sollen neue Perspektiven in die Wissenschaft und Wirtschaft getragen und Barrieren zwischen Fachgrenzen abgebaut werden.
Der Begriff "Open Innovation" ist seit ungefähr zehn Jahren gebräuchlich. Der Gedanke dahinter ist gewissermaßen eine Reaktion auf drohende Stagnation im Innovationssystem. Im besten Fall bringe das Hereinholen von anderen Sichtweisen und Wissen aus der Peripherie jene Impulse, die radikale Neuerungen auslösen. Durch Zusammenarbeit mit interessierten Teilen der Gesellschaft - oder neudeutsch "Crowds" - würden Firmen weniger am Markt vorbei entwickeln und wissenschaftliche Arbeit ein Stück gesellschaftlich relevanter, sagen Befürworter.
Ein Beispiel für "Open Innovation" im wissenschaftlichen Bereich ist das 2014 gestartete Projekt "Reden Sie mit!" der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG). Betroffene, Angehörige, Experten und Interessierte waren dabei aufgefordert, Forschungsfragen zu psychischen Erkrankungen mitzuentwickeln. Die eingerichtete Online-Plattform wurde von 20.000 Personen aus 80 Ländern besucht, die 400 Beiträge abgaben. Diese wurden analysiert, thematisch zusammengefasst und neuerlich vom Publikum bewertet. Daraus haben Wissenschafter drei Themenfelder extrahiert, deren Erforschung besonders dringlich sei, was auch von einer Fachjury bestätigt wurde.