Europäische Museen mit interaktiver Online-Plattform zum Thema "Müll"
Elf europäische Museen haben eine mehrsprachige, interaktive Online-Plattform sowie eine Ausstellung gestaltet, die sich mit den Themen Müll, Wegwerfen, Wiederverwenden und Vermeiden beschäftigen. Das vom Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel initiierte Projekt "Ausgedient - Die Geschichte der modernen Wegwerfgesellschaft", an dem das Naturhistorische Museum und das Volkskundemuseum Wien beteiligt sind, will die unbekannte Geschichte des Mülls in Europa sichtbar machen.
Die Online-Plattform "Throwaway" ist ab 18. Februar abrufbar und bietet Objekt-Biografien zu über siebzig digitalisierten Objekten aus den Sammlungen der teilnehmenden Häuser, teilten die beiden Wiener Museen am Donnerstag mit. Weiters werden audiovisuelle Geschichten aus der gesamten EU zum Thema Abfall sowie Blogposts, Fotoreportagen, live übertragene Veranstaltungen und Podcasts zu verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen geboten, die während der Dauer des Projekts zu diesem Thema stattfinden.
Beide Wiener Museen sind mit Objekten und Filmmaterial auf der Plattform vertreten. Sie haben sich auch inhaltlich und mit Leihgaben an der Ausstellung "Ausgedient" beteiligt. Die Schau zur Geschichte der modernen Wegwerfgesellschaft wird von 18. Februar bis 15. Jänner 2024 im Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel zu sehen sein. Sie spannt einen Bogen vom Mangel der Kriegszeiten über die anschwellende Müllflut der Konsumgesellschaft der Nachkriegszeit bis zur kaum noch beherrschbaren Müllkrise von heute.
Aus dem Naturhistorische Museum sind etwa Leihgaben aus dem bronzezeitlichen Depot von Wöllersdorf (1000-800 v. Chr.) zu sehen. Aus den Beständen des Volkskundemuseums kommen u.a. "Knochentiere" aus Schlachtabfällen, ein von Rastelbindern reparierter Teller oder eine stark abgenutzte und mehrfach geflickte Lederhose eines Ziegenhirten.
Service: Internet: http://www.throwaway-history.eu; Haus der Europäischen Geschichte: https://historia-europa.ep.eu/