Tag der Patientensicherheit - Mehr Einbindung verhindert Schäden
Patientinnen und Patienten sollten in der Gesundheitsversorgung als Partner erkannt und mehr eingebunden werden, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Sie setze sich für eine Erhöhung der Patientenbeteiligung "schon während der Behandlung" ein, sagte Katharina Reich, Sektionsleiterin Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem im Gesundheitsministerium. Mehr Einbindung bringe Verbesserungen der Behandlungsqualität sowie der Gesundheitskompetenz der Menschen.
Internationale Untersuchungen zeigen, dass etwa jede zehnte Person, die als Patient in einer Gesundheitseinrichtung behandelt wird, Schäden erleidet. Dabei seien mindestens 50 Prozent dieser Schäden vermeidbar. Durch Patientenbeteiligung könnten die Schadensbelastung um 15 Prozent verringert und jedes Jahr unzählige Leben gerettet werden, hieß es bei der Pressekonferenz der Österreichischen Plattform Patient:innensicherheit in Wien. Darüber hinaus würden erhebliche Ausgaben gespart, die im Gesundheitssystem dringend gebraucht werden.
Internationaler Tag der Patientensicherheit am 17. September
Der 17. September wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Internationalen Tag der Patientensicherheit ausgerufen und ist heuer unter dem Motto "Engaging patients for patient safety" dem Thema Patientenbeteiligung gewidmet. "Der Slogan der diesjährigen Aktionswoche unterstreicht, dass die Beteiligung von Patientinnen und Patienten in ihre Behandlung sowie die Einbindung ihrer Angehörigen ihren Schutz erhöhen und zu besseren Ergebnissen in der Versorgung führen", sagte Brigitte Ettl, ehemalige Ärztliche Direktorin der Klinik Hietzing und Präsidentin der Plattform Patient:innensicherheit.
Austromed, die Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen, und die Plattform "Kampf gegen Krankenhauskeime" forderten anlässlich des Tags der Patientensicherheit gemeinsam mehr Maßnahmen gegen Infektionen in Gesundheitseinrichtungen (nosokomiale Infektionen). Sie sprechen sich einerseits für eine Stärkung der Patientenrechte aus. Aktuell liege es nämlich an den Patienten, zu beweisen, dass ein Fehlverhalten seitens des Gesundheitspersonals vorliegt, aus dem eine Infektion entstanden ist, wurde in einem Statement gegenüber der APA erläutert.
Zweite Forderung ist jene nach Transparenz bei den Leistungen von Hygieneteams in Gesundheitseinrichtungen und darüber, in welchen Einrichtungen Patienten mit einem niedrigen oder erhöhten Risiko einer nosokomialen Infektion konfrontiert sind. Es brauche weiters einen verbindlichen Schlüssel für Hygienefachkräfte im Gesundheitsbereich. Zudem sollten diese Personen mit entsprechenden Ressourcen und Kompetenzen ausgestattet werden. Viertens fordern Austromed und die Plattform "Kampf gegen Krankenhauskeime" die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Gesellschaft, um Risikofaktoren zu minimieren und Infektionen zu reduzieren.
Um optisch auf den Tag der Patientensicherheit hinzuweisen, werden auf der ganzen Welt bekannte Gebäude, Monumente und Gesundheitseinrichtungen orange beleuchtet. Aktivitäten und Beleuchtungsaktionen in Österreich werden in einer interaktiven Landkarte vermerkt, heuer wurden Initiativen aus allen Bundesländern eingereicht.
Service: www.plattformpatientensicherheit.at - www.patientensicherheitstag.at - www.krankenhauskeime.at
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