Forschungsrat definiert Bereiche "höchster Priorität"
Der Forschungsrat hat angesichts des "Tempos der tiefgreifenden Umbrüche" wie geopolitischer Verschiebungen, Klimawandel oder digitaler Transformation in einer am Mittwoch veröffentlichten Empfehlung Bereiche "höchster Priorität für rasches Handeln" definiert. Dazu zählen u.a. die Erreichung einer kritischen Größe der Kompetenzen in Künstlicher Intelligenz (KI), die Bündelung vorhandener Kompetenzen im Bereich Quantentechnologien oder die Vermeidung des Fachkräftemangels.
Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) ortet angesichts des Wandels "Bedarf an schnellerer und effizienterer Intervention auf allen Ebenen" und ein "deutliches Entwicklungspotenzial" in Österreich. "Wir müssen rasch handeln, sonst werden wir die Ziele der FTI-Strategie 2030 (Forschung, Technologie, Innovation, Anm.) nicht erreichen. Wenn Österreichs Wettbewerbsfähigkeit weiter sinkt, wird der Rückstand bald uneinholbar", warnte RFTE-Vorsitzende Klara Sekanina in einer Aussendung.
Offensive für Künstliche Intelligenz
Konkret fordert das Beratungsgremium eine Forschungs-, Bildungs- und Innovationsoffensive für Künstliche Intelligenz, um bei der KI-Kompetenz kritische Größe zu erreichen und international sichtbare Technologie-Cluster zu bilden. Zur Bündelung der vorhandenen Kompetenzen im Umfeld der Quantentechnologien sollte deutlich über die aktuell für diesen Bereich vorgesehenen 107 Mio. Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds in Quantentechnologiezentren investiert werden.
Neben Maßnahmen zur Erreichung von Technologiesouveränität empfiehlt der Forschungsrat auch, großes Augenmerk auf die Vermeidung eines Fachkräftemangels zu legen. Gefordert werden u.a. kompetenzorientierter Unterricht, die Vermittlung von "21st Century Skills", die qualitative Stärkung frühkindlicher Bildung, der massive Ausbau verschränkter Ganztagsschulen, die Forcierung der Lehrer-Aus- und Weiterbildung und eine "Diskussion zu qualifiziertem Zuzug".
Service: Die Rats-Empfehlung: http://go.apa.at/eAs9sKiV