Gewalt bei Teenager-Dates: Eltern können bei Prävention helfen
Ein Forschungsteam an der Universität Klagenfurt hat mit einer Meta-Analyse untersucht, inwiefern Präventionsprogramme bei der Vermeidung von Gewalt bei Dates von Jugendlichen wirken. Wie die Universität am Montag mitteilte, sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass solche Programme bei der Verhinderung von körperlicher Gewalt gut wirksam sein können. Komplexer scheint die sexuelle Gewalt zu sein: Hier zeigt sich kein signifikanter Effekt durch die Interventionen.
Körperliche und sexuelle Gewalt bei Teenager-Dates kommt laut den Forscherinnen und Forschern oft vor: Die Häufigkeit liege laut einigen internationalen Studien, die für die Analyse herangezogen wurden, bei rund 20 Prozent für körperliche Gewalt und bei rund zehn Prozent für sexuelle Gewalt. Unter körperlicher Gewalt versteht man Schläge, Ohrfeigen oder das Stoßen des Dating-Partners. Sexuelle Gewalt meint das Zwingen (bzw. Versuche des Zwingens) der Dating-Partnerin zu sexuellen Handlungen, mit denen diese nicht einverstanden ist.
Durch Präventionsprogramme schwierig zu verhindern
Für die systematische Meta-Analyse wurden 18 Studien herangezogen, in denen Daten von 22.781 Jugendlichen erfasst sind. 13 der untersuchten Präventionsmaßnahmen wurden im schulischen Setting angeboten, fünf waren in andere Kontexte implementiert. Aus den Ergebnissen schließen Studienautorin Heather Foran und Post-Doc-Assistent Antonio Piolanti, dass das sexuell aggressive Verhalten im Dating-Setting komplexer und schwieriger durch Präventionsprogramme zu verhindern sei. Wie Piolanti erklärte, könnten aber Interventionen, bei denen die Eltern eingebunden sind, eine signifikant höhere Reduktion der Gewalt erreichen. "Eltern sprechen üblicherweise nicht mit ihren Teenager-Kindern über Gewalt bei Dates. Wenn sie aber in Präventionsprogrammen involviert sind, könnte das hilfreich sein", fasste Piolanti zusammen.
Wichtig für den Erfolg von Präventionsprogrammen sei außerdem der richtige Fokus, beispielsweise auf Jugendliche, die grundsätzlich einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Auch das Alter sei entscheidend: Setzt man zu früh an, liegen Dates noch "außerhalb der Lebensrealität der Jugendlichen". Sind Jugendliche aber 15 Jahre alt und älter, könnten die Programme effektiver sein.