Verfahren wegen Plagiatsvorwurf gegen ÖBB-Chef Matthä eingestellt
Das Verfahren gegen ÖBB-Chef Andreas Matthä wegen Plagiatsvorwürfen ist eingestellt worden. Der als sogenannter Plagiatsjäger bekannte Medienwissenschafter Stefan Weber hatte Matthä im September 2023 bei seiner Diplomarbeit einen "schweren Bruch mit der akademischen Integrität" vorgeworfen, in der Arbeit sei "zum Teil absatz- bis seitenweise" abgeschrieben worden. Die Fachhochschule Wien der Wiener Wirtschaftskammer hat die Arbeit überprüft und das Verfahren eingestellt.
Wie die "Presse" und der "Kurier" unter Verweis auf eine Stellungnahme der Fachhochschule berichteten, habe die Prüfung der Diplomarbeit ergeben, "dass an vereinzelten Stellen Zitate fehlen oder nicht korrekt zitiert wurde". Betroffen sei demnach aber nur ein unwesentlicher Teil der Diplomarbeit, das Verfahren wurde bereits im September 2024 eingestellt. "Schlussendlich hat das - nach Universitätsgesetz und Fachhochschulgesetz - keine Aberkennung des akademischen Grades zur Folge", so die Fachhochschule laut den Zeitungen.
Weber ist dafür bekannt, dass er bereits mehrfach wissenschaftliche Abschlussarbeiten von Politikerinnen und Politikern unter die Lupe genommen hat. Im Jänner 2021 erklärte die damalige Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) ihren Rücktritt, nachdem Weber ihr Plagiate in ihrer 2020 in Bratislava eingereichten Dissertation und ihrer Diplomarbeit an der FH Wiener Neustadt vorgeworfen hatte. Die FH verzichtete nach einer Überprüfung aber auf eine Aberkennung des Titels, auch ihren in der Slowakei erworbenen Titel durfte Aschbacher schlussendlich behalten. Eingestellt wurden auch nach Vorwürfen von Weber eingeleitete Plagiatsverfahren gegen Justizministerin Alma Zadic (Grüne) und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).