Wien fördert Präzisionsmedizin-Projekte mit sechs Mio. Euro
Wien fördert über den Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) sieben Projekte für Präzisionsmedizin. Ziel der Initiativen ist die zielgerichtete Behandlung von Krankheiten, wobei sich die Projekte zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung bewegen. Die im Rahmen eines aktuellen WWTF-Calls ermittelten Fördernehmer erhalten insgesamt rund 6 Mio. Euro.
Die Gelder kommen über Spenden sowie in Form einer Zusatzfinanzierung von der Stadt. Man unterstütze die Aktivitäten im wichtigen Bereich Präzisionsmedizin, auch wenn die Coronapandemie derzeit im Mittelpunkt stehe, betonte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Denn der Ruf Wiens als Gesundheitsmetropole und des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) beruhe darauf, für alle Krankheiten über ein hochwertiges Therapieangebot zu verfügen.
Sechs der sieben Projekte stammen von der Medizinischen Universität Wien, wie der Präsident des WWTF, Ex-Bürgermeister Michael Häupl, ausführte. Drei davon beschäftigen sich mit Kindermedizin, zwei davon behandeln Krebsleiden, ebensoviele Nierenerkrankungen. "Darauf hab ich keinen Einfluss gehabt", versicherte Häupl, der sich 2019 ebenfalls einer Nierenoperation unterziehen musste. Die Projekte seien vielmehr nach einer Ausschreibung samt internationaler Begutachtung gefördert worden, wurde betont.
Präzisionsmedizin als wichtiger Trend
Laut dem Rektor der Med-Uni Wien, Markus Müller, ist Präzisionsmedizin einer der wichtigste aktuellen Trends. Diese beziehe Unterschiede des individuellen Erbguts in die klinische Bewertung mit ein. Er verwies auch auf das kürzlich präsentierte "Institut für Präzisionsmedizin", das bis 2026 am Campus der Universität in unmittelbarer Nähe zum AKH entstehen wird.